Das Perfekt scheint vom Präteritum manchmal nicht zu unterscheiden zu sein. Präteritum und Perfekt müssten sich aber in einem Invariantenmodell, das für beide Tempora streng voneinander abgegrenzte invariante „Grundbedeutungen“ definiert, unterscheiden (vgl. Welke 2009). Auch für das Perfekt sind daher zahlreiche Invarianten-Lösungen vorgeschlagen worden. Häufig wird eine Bedeutung Nachzustand als Invariante genannt, so bei Wunderlich (1970), Bäuerle (1979), Vennemann (1987), Löbner (2002), Klein (1999) und Musan (2002).
Bei Grewendorf (1995) ist Abgeschlossenheit die Invariante, bei Ehrich/Vater (1989), Ehrich (1992) und Thieroff (1992) Vorzeitigkeit, bei Fabricius-Hansen (1986), von Stechow (1999) und Rathert (2001) ein Extended-now-Intervall. Auch die oft genannte Gegenwartsrelevanz wird als invariante Bedeutung vorgeschlagen. Als invariant ist auch der Gegensatz von besprochener Welt (Perfekt) und erzählter Welt (Präteritum) bei Weinrich (1994) angelegt. Ähnlich problematisch ist die invariante Abgrenzung auf Grund der Reichenbach’schen Parameter „Sprechzeit“, „Betrachtzeit“ und „Situationszeit“ (vgl. Reichenbach 1947), wie sie sich auch in beschreibenden Grammatiken findet, u. a. bei Helbig/Buscha (2001).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2010.01.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-03-01 |
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