DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1972.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 1972 |
Veröffentlicht: | 1972-11-01 |
Das Sowjetland schreitet dem 50. Jahrestag der Bildung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken entgegen. Das Zentralkomitee der KPdSU hat aus diesem Anlaß den Beschluß „Über die Vorbereitung zum 50. Jahrestag der Bildung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ angenommen. Das ZK der KPdSU betont in seinem Beschluß: „Die Bildung der UdSSR nimmt ihrer politischen Bedeutung und den sozialökonomischen Folgen nach einen hervorragenden Platz in der Geschichte des Sowjetstaates ein.“
Wenn man eine Fremdsprache erlernt, muß man sich auf eine neutrale Norm ausrichten, auf eine allgemeingültige Ausformung dieser Sprache, die überall in der betreffenden Sprachgemeinschaft angewendet oder doch zumindest verstanden wird. Die Lehrbücher sind denn auch bemüht, jene Ebene einzuhalten, die man als Schriftsprache oder Hochsprache oder auch Literatursprache, literarische Norm der Nationalsprache bezeichnet. Man hört sie im Rundfunk und Fernsehen, auf der Bühne und auf dem Katheder, man liest sie in wissenschaftlichen Büchern und in der Zeitung.
Das Attribut gehört zweifellos zu den schwierigsten Erscheinungen der deutschen Gegenwartssprache. Diese Tatsache hat ihre Ursache einmal in der theoretischen Unsicherheit darüber, worin das Wesen des Attributs besteht, und zum anderen in den vielfältigen Repräsentationsformen, Abhängigkeitsverhältnissen und Stellungsmöglichkeiten, in denen es erscheint. Es versteht sich, daß das Attribut eben deshalb dem Ausländer besondere Schwierigkeiten bereitet, wenn er die für das Attribut geltenden Regularitäten nicht völlig durchschaut; das gilt schon für das rezeptive Verständnis von Texten, erst recht für die produktive Ausübung der Sprache.
Entwicklung und Verwendung der Sprache werden in starken Maße von den Kommunikationsbedürfnissen und den Kommunikationsweisen der jeweiligen Gesellschaft bestimmt. Führte schon die Herausbildung der kapitalistischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bisher noch nie dagewesenen Ausgleich und zur Vereinheitlichung des sprachlichen Lebens, so stellt heute die wissenschaftlich-technische Revolution – die in der DDR mit der sozialistischen Revolution einhergeht – extensiv und intensiv gesteigerte Anforderungen an das Kommunikationsmittel Sprache, die nur durch eine starke Rationalisierung und Differenzierung der Ausdrucksmittel zu erfüllen sind.
Mit Hilfe entsprechender Analyseverfahren wurden die typischen Eigenschaften solche häufig gebrauchter Lexeme ermittelt wie: vielleicht, möglicherweise, womöglich, wahrscheinlich, vermutlich, anscheinend, scheinbar, offenbar, offensichtlich, wohl u. ä. Bei den Untersuchungen wurde vor allem von der immer wieder betonten Hypothese ausgegangen, daß sich semantische Differenzierungen und Identitäten bis zu einem gewissen Grade in syntaktischen Differenzierungen und Identitäten zeigen.
In der linguistischen Fachliteratur gibt es keine einheitliche Vorstellung von den Sammelnamen. K. Baldinger schreibt mit Recht: „Der Begriff des Kollektivums ist nicht so leicht abzugrenzen, wie es zunächst den Anschein hat.“ Die unterschiedlichen Auffassungen des Sammelnamens bei einzelnen Grammatikern treten auch bei der Identifizierung eines Substantivs als Sammelname in der Lexikographie auf.
Die Systematisierung der deutschen substantivischen Deklination warf zu jeder Zeit eine Reihe komplizierter Fragen auf. Die meisten Deutschlehrbücher und Grammatiken gehen von der traditionellen Klassifizierung (stark, schwach, gemischt) aus, die sich auf J. Grimm stützt. Weil sie bei der Aufstellung der Deklinationsklassen die Bildung der grammatischen Kategorien des Kasus und des Numerus gleichzeitig berücksichtigen und außerdem das Genus mit einbeziehen, entsteht dabei ein kompliziertes System, oft mit mehr als 20 Paradigmen (Heyse 23, Sütterlin 26, Grebe 26, Jude 23, Jung 17).
Das System der Adjektivdeklination scheint von der Grammatik her gesehen in Ordnung zu sein. Die Grammatiken beschäftigen sich mit dieser Frage im Rahmen der sogenannten „starken“, „schwachen“ und „gemischten“ Deklinationsformen, die den attributiven Gebrauch der Adjektive befriedigend darstellen. Probleme entstehen aber in der Praxis, denn sogar nach einer ziemlich langen Lernperiode kommen Fehler in der Adjektivdeklination häufig vor.
Am 20. und 21. April 1972 fand in Leipzig eine Arbeitstagung zu Problemen des polnisch-deutschen und des tschechisch-deutschen Sprachvergleichs statt, zu der das Wissenschaftsgebiet West- und Südslawische Sprachen an der Sektion Theoretische und Angewandte Sprachwissenschaft der Karl-Marx-Universität Leipzig eingeladen hatte. Neben Wissenschaftlern und Studenten der Veranstaltersektion nahmen Gäste aus der VR Polen und der ČSSR sowie Vertreter anderer Einrichtungen der DDR teil.
Die vorliegende Broschüre ist in der Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“ des Herder-Instituts an der Karl-Marx-Universität Leipzig erschienen. Der Verfasser kann bereits auf eine jahrelange Arbeit in Theorie und Praxis der Sprachlaborarbeit im Fremdsprachenunterricht, insbesondere im Deutschunterricht für Ausländer sowie im Russischunterricht an den allgemeinbildenden Schulen der DDR zurückblicken.
Die Arbeit ist wie die vorangegangenen der Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“ wiederum in einen linguistischen, einen unterichtsmethodischen und einen Übungsteil gegliedert, enthält jedoch kein Literaturverzeichnis (wie das Heft über den Relativsatz, vgl. dazu die Rezension in DaF, 3/1972, S. 181 f).
Der Gebrauch einer fremden Sprache als Mittel der Verständigung setzt einen hohen Automatisierungsgrad in der Verwendung von Sprachmitteln und Sprachformen voraus. Dieser Automatisierung ist nur erreichbar, wenn auf der Grundlage zweckmäßiger Übungen die sprachlichen Strukturen systematisch und intensiv geübt werden.
In seinem bekannten Buch „Die Macht des Wortes“ (4. Aufl., Berlin 1968) schrieb Georg Klaus: „Agitation ist im großen und ganzen noch eine Kunst und keine Wissenschaft.“ (123) Die sich aus diesem Gedanken ergebenden Konsequenzen, zur Grundlegung einer Wissenschaft der Agitation beizutragen, ist das Hauptanliegen des vorliegenden neuen Buches des Verfassers. Im Interesse einer immer wirksameren sozialistischen Bewußtseinsbildung hält es Georg Klaus für notwendig, „nach und nach eine Wissenschaft der Agitation zu entwickeln, ... mit Lehrsätzen, Methoden, mit einer Technik der experimentellen Überprüfung der Resultate usw.“. (12)
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