DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1990.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 1990 |
Veröffentlicht: | 1990-11-01 |
Vf. stellt Grundriß und Hauptziele sowie Komponenten und Inhalte des Faches "Interkulturelle Germanistik" (IK) vor. Ausgewählte Studienkomponenten werden näher erläutert. Im vorl. Beitrag stehen besonders die Fremdheitslehre (Xenologie), der leitende Kulturbegriff und die Methodologie der Kulturthemen als wissenschaftsspezifische Aspekte der IK im Blickfeld. Das Fach wird in seiner Einheit von Lehre und Forschung, Theorie und Studien- bzw. Berufspraxis betrachtet.
Vf. entwickelt Vorstellungen über eine modulare Systemgrammatik und eine Produktionsgrammatik für den FU. Hierbei werden die einzelnen Moduln und Submoduln, Komponenten und Aspekte näher erörtert und übersichtlich dargestellt. Daraus ergeben sich spezielle didaktische Gesichtspunkte. Auf die Notwendigkeit einer Textgrammatik und einer Kommunikationsgrammatik für den FU wird hingewiesen. Obwohl in allen vier Grammatiktypen dieselben lexikalischen und grammatischen Einheiten und Strukturen, Moduln und Submoduln erscheinen, sind die Aspekte und z. T. die Systematisierung des Sprachstoffes unterschiedlich.
Der Beitrag wird mit einem Überblick über die Entwicklung der Regeln zum Modusgebrauch in der indirekten Rede eingeleitet. Auf dieser Grundlage macht Vf. Aussagen über das reale Vorkommen der Modi in ausgewählten Bereichen: über das Verhältnis von Indikativ – Konjunktiv I – Konjunktiv II, den Gebrauch von Indikativ und Konjunktiv in Abhängigkeit von den Indices sowie die Satzstruktur. Die aus dem Vergleich von Regel und Realität gewonnenen Erkenntnisse werden zusammenfassend genannt und zur Diskussion gestellt.
Vf. zeigt, wie kurze Texte (W. Borchert, H. Böll) komplex behandelt werden können. Unter Berücksichtigung der Schwierigkeiten, die sich aus der doppelten Dekodierung ergeben, wurden Methoden erprobt, mit denen (auch dank Einbeziehung von Spielelementen) alle Lernenden aktiviert und variantenreiche Wortschatz- und Sprechübungen möglich werden. Es wird dargelegt, wie andere Stoffe und Quellen einbezogen werden und wie der Text zu individuellen Aufgaben herausfordern, als Schreibanlaß dienen, zur Diskussion anregen und ethische Wertungen vorbereiten kann.
Der Beitrag nimmt sich der unterrichtspraktischen Forderung des DaF-Unterrichts an, deutschsprachige Lesetexte bez. ihrer Rezeptionseignung für ausländische Lerner bewerten zu können. In Polemik zu den Formeln der Lesbarkeitsforschung (LIX und FLESCH), deren Unzulänglichkeit für das Anliegen theoretisch begründet und empirisch nachgewiesen wird, stellt Vf. einen auf Erkenntnissen der kognitiven Psychologie basierenden Ansatz vor, der die für die Sprachtätigkeit Lesen anforderungstypischen und aus den Spezifika des deutschen Sprachsystems heraus verarbeitungsschwierigen Formen und Strukturen auf allen 3 Textebenen berücksichtigt.
Das kommunikative und integrative Konzept für die Spracharbeit wirft die schon seit langem diskutierte Frage nach dem Verhältnis von inzidentellem ("zufälligem") und intentionalem ("absichtsvollem") Lernen auf. Beide Lernarten werden mit Blick auf den Wortschatzerwerb beschrieben. Aus ihrem Zusammenwirken wird die Schlußfolgerung gezogen, daß die Aneignung des Wortschatzes so organisiert werden sollte, daß im institutionalisierten Unterricht möglichst inzidentelles Lernen dem intentionalen vorangehen muß. Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die empfohlene Vorgehensweise.
In Publikationen zu Fragen der Weiterbildung von FS-Lehrern ist eine weitgehende Vernachlässigung der Beschäftigung mit der auditiv-rezeptiven Seite des Sprachkönnens zu registrieren. Die Forderung nach ausgewogener Berücksichtigung der vier sprachlichen Grundtätigkeiten bei der Könnensentwicklung wird im vorliegenden Beitrag mit einem Plädoyer für eine akzentuierte Hörverstehensschulung verbunden. Es werden konzeptionelle Überlegungen für einen Hörkurs in längerfristigen Weiterbildungskursen für ausländische Deutschlehrer zur Diskussion gestellt.
Man redet hier gern von "African Time", wenn man Verspätungen entschuldigen und Versäumnisse erklären will. Aber es ist nicht nur ein apologetisch herangezogener Kulturunterschied, an die Adresse des fremden, an Pünktlichkeit gewöhnten Betrachters gerichtet, es ist auch die harte Tatsache der technologischen Unterentwicklung der Kommunikationssysteme, der Büroeinrichtungen, nicht zu reden von den finanziellen Mitteln und den alltäglichen Überlebensstrategien, die mehr Zeit kosten, als man es sich in Europa vorstellen kann.
Am 14. und 15. November 1989 fand am Herder-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig ein Kolloquium zum Thema statt, zu dem die seit 1985 unter der Leitung von Doz. Dr. sc. M. Löschmann arbeitende Projektgruppe "Video im Unterricht DaF" eingeladen hatte.
Nein, es geht hier nicht (wie man in den bewegten Tagen, da diese Rezension geschrieben wird, vom Wortlaut des Buchtitels und von der Suggestivität der Tagesgespräche geleitet annehmen könnte) um die Frage, ob Deutschland getrennt bleiben wird oder ob sich die beiden Staaten zusammentun werden; es geht vielmehr – die Untertitel verraten es – um einen "Ratgeber zu einem schwierigen Rechtschreibkapitel", mit "111 Regeln zur Getrennt- und Zusammenschreibung mit Erläuterungen und Beispielen", den Dieter Herberg und Renale Baudusch, beide glänzend ausgewiesene Experten in der deutschsprachigen Orthographieforschung, hier vorlegen.
Das gewachsene wissenschaftliche Interesse an den Besonderheiten von gesprochener und geschriebener Sprache und vor allem die anhaltenden Bemühungen um eine Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung haben Grundlagenforschungen zu den einzelnen Subsystemen der Schreibung in den letzten zehn Jahren nachdrücklich auf die Tagesordnung gesetzt.
Der Band stellt einen Ausschnitt aus der Dissertation des Vf. "Zum Modusgebrauch in der indirekten Rede, untersucht an Pressetexten der DDR" dar. An Hand umfangreichen Materials (28650 Belege) stellt er sich folgende Aufgaben:
Der vorliegende Sammelband ist Herrn Prof. Dr. sc. phil. Dr. h. c. phil. Gerhard Helbig zum 60. Geburtstag am 29.12.1989 gewidmet.
Mit der zu rezensierenden Bibliographie wird all jenen ein wichtiges Orientierungs- und Arbeitsmittel in die Hand gelegt, die sich mit den theoretischen Grundlagen des fachsprachlichen Fremdsprachenunterrichts (FFU) beschäftigen oder direkt in dieser ganz speziellen Ausbildungsform tätig sind, seien es nun Studenten, Anfänger auf diesem immer stärker expandierenden Gebiet oder schon Erfahrenere.
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