DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2023.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-12-14 |
Der Beitrag bildet den Auftakt zu einem neuen Themenschwerpunkt „Usuelle Wortverbindungen“ (UWV). Unter diesem Oberbegriff verstehen wir Mehrwortausdrücke unterschiedlichster Natur, deren gemeinsamer Nenner darin besteht, dass ihre Bestandteile in Korpora hochfrequent zusammen auftreten. Im Rahmen eines kurzen Forschungsabriss‘ werden verschiedene Typen von UWV mit ihren besonderen Eigenschaften vorgestellt. Es wird die Rolle von UWV für den Spracherwerb und ihre Funktion für einen flüssigen (native-like) Sprachgebrauch erläutert und es werden Desiderata für die Sprachdidaktik abgeleitet. Ein Ausblick auf alle Beiträge des Themenschwerpunkts schließt sich an.
Der Beitrag skizziert die Genese und Komplexität des Konzepts ‚Usuelle Wortverbindung‘ (UWV) vor dem Hintergrund der korpuslinguistischen Wende. Die Möglichkeit, sprachliche Massendaten untersuchen zu können, erbrachte neue Einsichten in Hinblick auf Status, Form, Funktion, Festigkeit und Variabilität dieser zentralen Wortschatzeinheiten – gleichzeitig aber auch in Hinblick auf ihre Unschärfen und vielfachen Überlappungen. Eine der folgenreichsten Erkenntnisse ist, dass UWVs auf vorgeprägten Schemata und Mustern basieren und in ein komplexes Netz von Ausdrücken ähnlicher Art eingebettet sind. Für die Aneignung sprachlichen Wissens ist das Verstehen solcher primär funktionalen Musterbildungen elementar.
In Amorocho / Pfeiffer (2023) haben wir Grundlagen einer konstruktionsgrammatisch fundierten Konstruktionsdidaktik (KxD) aus theoretischer Perspektive dargelegt. Darauf basierend illustriert der vorliegende Beitrag, wie die Prinzipien und Arbeitsweisen der KxD in der Praxis des Sprachunterrichts umgesetzt werden können. Als exemplarischen Lerngegenstand wählen wir Zitatmarkierungskonstruktionen der gesprochenen Wissenschaftssprache, d. h. Konstruktionen, durch die Zitate in wissenschaftlichen Vorträgen als solche ausgewiesen werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer fremdsprachendidaktischen Modellierung des Lerngegenstandes. Entsprechend der integrativen Ausrichtung der KxD skizzieren wir darüber hinaus aber auch eine mögliche konstruktionsdidaktische Umsetzung für eine primär erstsprachliche Zielgruppe.
Das Rollenspiel ist eine der diskursiv-kommunikativen Formen der didaktischen Inszenierung, die es Sprachlernern und Sprachlernerinnen ermöglicht, sich auf sprachliche Handlungen vorzubereiten, ihre mündliche Kompetenz zu entwickeln und Strategien einer gelingenden Gesprächsführung zu erschließen. Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, anhand eines Fallbeispiels, aufzuzeigen, wie das Rollenspiel thematisch und gesprächsanalytisch untersucht und so für die Lehrerbildung für das Fach Deutsch als Fremdsprache nutzbar gemacht werden kann. Im Beitrag wird anhand eines konstruierten Rollenspiels exemplarisch eine Handlungsschemaanalyse durchgeführt und die Gesprächsorganisation sowie Gesprächsgliederung untersucht. Dabei ist zu erwähnen, dass durch die Inszenierung eines Rollenspiels, ohne Anspruch auf Authentizität, dennoch zielführend kommunikative Fertigkeiten beispielhaft aufgearbeitet und handlungsbezogen trainiert werden können.
Mit dem Band präsentieren die Herausgeber/-innen Ergebnisse dreier internationaler und interdisziplinärer Tagungen und Workshops, die sie im Rahmen und auf der Basis einer langjährigen Zusammenarbeit ihrer beiden Institute, des Herder-Instituts der Universität Leipzig und der Deutschabteilung der Universität Stellenbosch durchgeführt haben, und laden zugleich zur Beteilung an einem sich konstituierenden internationalen Forschungsnetzwerk ein. Erklärtes Ziel sei es – so die Herausgeber/-innen im Vorwort des Bandes – sich der Erforschung und Analyse dieses „hochgradig konfliktäre[n] Thema[s]“ anzunehmen und darüber die unterschiedlichen Spielarten germanistischen Forschens und Lehrens „wieder stärker miteinander ins Gespräch zu bringen“.
Die Interkulturelle Germanistik und die DaF-Studiengänge an den Hochschulen in Subsahara-Afrika befinden sich im Umbruch. Hintergrund sind u. a. neue Ansätze in der Didaktik angesichts neuer Herausforderungen vor allem im schulischen Bereich. In diesem Zusammenhang ist die knapp 250 Seiten starke Dissertation von Mohamed Yameogo zum DaF-Unterricht an Schulen in Burkina Faso ein wichtiger Beitrag zur Neugestaltung der DaF-Didaktik in spezifischen interkulturellen Kontexten.
Der Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehmann Brothers aufgrund der geplatzten Immobilienblase verursachte eine Weltwirtschaftskrise, die ihren Höhepunkt am 15. September 2008 erreichte. Dies brachte weltweit wichtige wirtschaftspolitische und sozialgesellschaftliche Veränderungen mit sich. Diese ökonomisch-politische Situation bildet den Ausgangspunkt für Prikoszovits‘ Dissertation: Der Autor stellt sich die Frage, ob und inwiefern sich die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 auf die Berufsbezogenheit der Hochschullehrpläne im Bereich Deutsch als Fremdsprache in Südeuropa, konkret in Italien und Spanien, niedergeschlagen hat.
Die hier rezensierte Dissertation von Esin Işıl Gülbeyaz ist zu verorten im Forschungsfeld der Spracherwerbsforschung, genauer formuliert: im Forschungsfeld des Erwerbs schriftsprachlicher Kompetenzen mehrsprachiger Schülerinnen und Schüler. Außerdem liefert die Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Kontrastiven Linguistik, da die Autorin sprachvergleichend Parameter zur Ermittlung syntaktischer Komplexität im Deutschen und Türkischen ermittelt. Obgleich das mehrsprachige Untersuchungskorpus aus Texten besteht, die der schulischen Aufsatzsorte „Erörterung“ zugerechnet werden können, werden Argumentationsmuster nicht sprachvergleichend rekonstruiert.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Handbücher, Einführungen und Beiträge zum Themenkomplex DaF / DaZ veröffentlicht, die versuchen, das Fach in seiner Gesamtheit abzubilden. Allerdings fehlen aus Sicht der beiden Verfasserinnen des vorliegenden Bandes nach wie vor Beiträge, die „aus linguistischer / sprachkontrastiver und spracherwerbsbezogener Annäherung an das Deutsche im Kontext von Mehrsprachigkeit“ und mit einer starken Forschungsorientierung versuchen, „aus den Theorie- und Erwerbserkenntnissen didaktische Implikationen“ abzuleiten.
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