DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1974.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 1974 |
Veröffentlicht: | 1974-09-01 |
Seit 25 Jahren setzt die Deutsche Demokratische Republik ihre ganze Kraft für die Gewährleistung eines dauerhaften Friedens ein. Von ihrer Gründung an bekannte sich die DDR zu den grundlegenden Beschlüssen der Potsdamer Konferenz der Antihitlerkoalition, zur Unverletzbarkeit der im Ergebnis des zweiten Weltkrieges entstandenen Grenzen, zur vollen Verwirklichung des Prinzips der friedlichen Koexistenz in den Beziehungen zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung. Sie trat unermüdlich für internationale Entspannung und Abrüstung, für die Gewährleistung der Sicherheit in Europa ein.
Daß sich Sprache im zeitlichen Ablauf ihrer Entwicklung und im räumlichen Kontinuum ihrer Verbreitung verändert, gehört zu den ältesten Beobachtungen, die die Menschen an ihrem wichtigsten Kommunikationsmittel gemacht haben. Es ist auch durchaus nicht neu, diese Veränderungen in Beziehung zu setzen zum gesellschaftlichen Sein der Sprachträger, also z. B. nach einem Zusammenhang zu fragen zwischen Sprache und Geschichte. Die Existenz eines solchen Zusammenhangs wird heute kaum noch von irgendeiner Seite prinzipiell bestritten, nur genügt es nicht, sich auf diesen Grundsatz im allgemeinen zu berufen und gleichzeitig die Beurteilung konkreter Sachverhalte faktisch ins Ermessen wechselnder Standpunkte und Ansichten zu stellen.
Die folgende Studie ist Teil eines größeren Komplexes von Untersuchungen, der die Sprache der drei großen bürgerlichen Parteien der BRD im Bundestagswahlkampf 1972 analysiert. Die Sprache des Wahlkampfes liefert instruktive Beispiele für die imperialistische Sprachmanipulation. Die Darstellung, die sich auf alle drei Parteien erstreckt, zeigt unter anderem, daß SPD und FDP sich in ihrer Politik von einem allmählich gewonnenen realistischeren Bild der DDR und der sozialistischen Staatengemeinschaft leiten lassen, während die CDU/CSU bei ihren alten Vorstellungen beharrt und die Politik der SPD/FDP-Koalition gerade dadurch in Mißkredit zu bringen sucht, daß sie sie als „sozialistisch“ deklariert.
Schon durch einen groben Überblick kann man sich davon überzeugen, daß die Pronominaladverbien in den herkömmlichen Grammatiken in recht unterschiedlicher Weise behandelt werden. Diese Divergenzen betreffen vor allem 1. den Umfang des Begriffes „Pronominaladverb“: a) Auf der einen Seite werden unter den Pronominaladverbien genannt nur solche Wörter wie damit, daran, hiermit, womit u.a., d. h. die Verbindungen von da/hier/wo + Präposition (so z. B. Erben, Jude); [...]
Wenn Admoni von den deutschen Adjektiven sagen konnte: „Es sind wirklich sehr komplizierte und morphologisch bunte Wortarten“, so trifft dies sogar noch mehr auf das Adverbialsystem zu. Im folgenden wird der Versuch unternommen, die Oberflächenstruktur der deutschen Adverbialia – und damit auch indirekt einige Aspekte der Adjektive – zu beschreiben. Es wird von einigen herkömmlichen Begriffen abgewichen, und neue Gesichtspunkte werden hinzugezogen.
Die Abhängigkeitsgrammatik mit ihrer Valenztheorie scheint in Verbindung mit der statistischen Analyse in die bis heute noch problematische Frage der Differenzierung des präpositionalen Objekts von der präpositionalen Adverbialbestimmung Klarheit zu bringen. Im folgenden wird versucht, 1. eine kurze Übersicht der verschiedenen Konzeptionen zu diesem Problem zu geben; 2. Möglichkeiten aufzuzeigen, die es erlauben, Valenztheorie und statistische Analyse zu verbinden.
Zu den morphosyntaktischen Besonderheiten der deutschen Gegenwartssprache zählt bekanntlich die Tatsache, daß das adjektivische Prädikativ und die adjektivische Adverbialbestimmung durch eine Form, nämlich die flexionslose Form des Adjektivs, ausgedrückt werden: Die Mädchen sind schön. Die Mädchen singen schön. Dabei wird immer noch diskutiert, ob im zweiten Beispielsatz schön Adjektiv oder Adverb ist.
Wesen und Erscheinungsformen der Fachsprache waren in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, deren Ergebnisse in einer Reihe von Veröffentlichungen sowie auf mehreren Konferenzen vorgestellt wurden. Dabei wurden Fragen sowohl der Wortbildung und des Wortschatzes als auch der Verwendung morphologischer und syntaktischer Mittel erörtert. Die folgenden Ausführungen schließen im wesentlichen an die Beiträge des Verfassers an, die sich – vor allem aus der Sicht des Deutschunterrichts für Ausländer – mit der Verwendung attributiver Partizipien, mit der Häufigkeit zuordnungsbezeichnender Verben sowie mit dem Gebrauch von Passivfügungen und Modalverben in der deutschen Fachsprache der Technik beschäftigen; auf die Wiederholung dort dargelegter Voraussetzungen kann hier verzichtet werden.
Der heutige Entwicklungsstand von Wissenschaft und Technik sowie die sozialistische Integration werfen die Frage nach der Optimierung des Fremdsprachenunterrichts für künftige Wissenschaftler und Techniker auf. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Entwicklung der Fertigkeiten des verstehenden Lesens fremdsprachiger Texte, sondern auch die der Sprachfertigkeiten auf ihrem Fachgebiet.
Vom 4. bis 6. April 1974 fand in Sofia die 4. wissenschaftliche Landeskonferenz der bulgarischen Deutschlehrer statt. Die Konferenz wurde vom Ministerium für Volksbildung der VR Bulgarien und vom Institut für Lehrerweiterbildung in Sofia veranstaltet und wurde – wie auch in früheren Jahren – in den Räumen des Kultur- und Informationszentrums der DDR abgehalten. Die Konferenz stand unter dem Thema „Die Grammatik im Fremdsprachenunterricht“. Es beteiligten sich über 200 Deutschlehrer aus ganz Bulgarien, Hochschullehrer und Lehrkräfte der Sofioter Universität „Kliment Ochridski“ und der Universität in Veliko Tirnovo.
Am 25. und 26. Januar 1974 fand in Bratislava die 4. Gesamtstaatliche Fachtagung des Deutschlektorats des Kultur- und Informationszentrums der Deutschen Demokratischen Republik in Prag statt. Die Tagung stand unter dem Thema „Arbeit am Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in der DDR unter dem Aspekt der Einheit von Bildung und Erziehung im Deutschunterricht für Ausländer“. Insgesamt nahmen an der Tagung etwa 140 Deutschlehrer verschiedener Mittelschultypen sowie Vertreter der Institute für Germanistik aus der ganzen ČSSR.
Am 7. und 8. April 1974 fand in Lublin (VR Polen) das erste Symposium des polnischen Neophilologenverbandes statt. Es darf als ein äußerst gelungener Versuch betrachtet werden, solch ein Symposium, das in dieser Art bisher nur in den Wojewodschaften (Bezirken) organisiert wurde, auf gesamtpolnischer Ebene durchzuführen. Die Thematik war auf die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer – Fremdsprachenlehrer an den Lyzeen und Technika, Lektoren für Fremdsprachen an den Universitäten, Hochschulen und Lehrerweiterbildungsinstituten – abgestimmt.
Es ist schon zu einer guten Tradition geworden: Alljährlich versammeln sich Germanisten, Lektoren der deutschen Sprache und Deutschlehrer der VR Polen in der polnischen Hauptstadt, um über fachliche und methodische Aspekte des Deutschunterrichts in Volkspolen zu beraten. Veranstalter dieser Jahreskonferenz ist das Kultur- und Informationszentrum der DDR in Warschau, das diese Tagungen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Lehrerausbildung und Lehrerweiterbildung der VR Polen in Warschau organisiert.
Im Rahmen der 1. Güstrower Hochschultage führten die Forschungskollektive Sprachwissenschaft und Methodik des Deutschunterrichts vom 13.–15. Mai 1974 eine gemeinsame Konferenz durch, in deren Mittelpunkt Probleme der Grammatiktheorie, speziell der Syntax, und des Deutschunterrichts in der Oberstufe standen. Der 1. Teil der Konferenz fand im Plenum, der 2. Teil in den Arbeitsgruppen Deutsche Sprachwissenschaft, Russische Sprachwissenschaft und Methodik des Deutschunterrichts statt. Im Interesse des Leserkreises dieser Zeitschrift konzentrieren wir uns auf den gemeinsamen Teil und auf die Tagung der Arbeitsgruppe Deutsche Sprachwissenschaft.
Der vorliegende Sammelband innerhalb der bekannten Reihe „Linguistische Studien“ hat das unbestreitbare Verdienst, daß innerhalb der DDR zum ersten Male eine Disziplin vorgestellt wird, die in den letzten Jahren sowohl aus theoretischen Gründen (der Wirkungszusammenhang zwischen Sprache und Gesellschaft ist ein zentrales Thema der marxistisch-leninistischen Sprachtheorie) als auch aus praktischen Gründen (im Hinblick auf die Anleitung zur effektiven sprachlichen Kommunikation in der sozialistischen Gesellschaft) immer mehr – aus gutem Grund – in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist.
Die Erfahrungen, die bisher bei der Ausbildung von Muttersprach- und Fremdsprachenlehrern in der DDR gewonnen wurden, haben erwiesen, daß die marxistisch-leninistische Sprachtheorie in der Sprachlehrerausbildung eine zentrale Stellung einnehmen muß. Diesbezüglich gilt auch für die Sprachwissenschaft die vom VIII. Parteitag der SED für alle Gesellschaftswissenschaften erhobene Forderung, „den Marxismus-Leninismus in der Einheit seiner Bestandteile zu studieren, schöpferisch anzuwenden und die Weltanschauung der Arbeiterklasse in ihrer Gesamtheit zu propagieren“.
In der theoretischen Literatur über Probleme der Landeskunde im Fremdsprachenunterricht wird die Auffassung vertreten, daß die allseitige Darstellung menschlichen Wirkens unter konkreten gesellschaftlichen Bedingungen letztlich Hauptanliegen landeskundlicher Unterrichtspraxis ist. Eine solche Konzeption basiert auf der Erkenntnis, daß der tiefste Sinn sozialistischer Kultur die Vermenschlichung des Menschen, die Herausbildung der allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeit ist. Das neue Lehrbuch des Leningrader Kollektivs kann als programmatisch für die konkrete methodische Umsetzung dieser theoretischen Überlegungen auf die inhaltliche Gestaltung von Lehrmaterialien für den Deutschunterricht gewertet werden.
Das Buch von L. Drozd und W. Seibicke hinterläßt beim Leser einen ähnlichen Eindruck wie das Musikstück mit Variationen über ein Thema beim Konzertbesuchter. Das Thema hier ist der Differenzierungsprozeß zwischen Fachsprachen und Gemeinsprachen (diachronisch) oder die Opposition Fachsprache: Nichtfachsprache (synchronisch), dargestellt an einigen Wesenszügen der Terminologie. Das besondere Augenmerk der Verfasser gilt der semantischen Spezifik des Terminus gegenüber dem Nichtterminus, die sich aus der doppelten Bindung terminologischer Systeme an sprachliche Systeme einerseits und an begriffliche Systeme und Sachzusammenhänge andererseits ergibt.
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