DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1990.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 1990 |
Veröffentlicht: | 1990-03-01 |
Allgemeintheoretische und methodelogische Fragen der Valenztheorie werden auf der Basis internationaler grammatiktheoretischer Erkenntnisse sowie entsprechender sowjetischer Traditionen dargestellt. Vfn. arbeitet spezifische Eigenschaften des deutschen Satzes durch den impliziten
und expliziten Vergleich mit dem Russischen heraus. So erschöpft sich z. B. der "Handlungsspielraum" bei der Konstituierung des deutschen Satzes in der Auswahl der lexikalischen Mittel, der Aktualisierung des Themas der Äußerung und in kommunikativen Permutationen.
Vf. befaßt sich mit jüngsten Auffassungen in der Kasustheorie, die schon mit der "Szenen"-Annahme pragmatische Aspekte einbezogen hatte. Der Begriff "Perspektive" wird verdeutlicht, indem er zunächst von dem älteren Begriff der kommunikativen Perspektive (vor allem der tschechischen Linguistik) getrennt und sodann für die semantische Perspektive in drei unterschiedliche Gruppen differenziert wird.
Die Erarbeitung eines Wörterbuches der Alltagskommunikation, insbesondere für Nichtmuttersprachler, also eines neuen Wörterbuchtyps, erfolgt unter Einbeziehung neuerer Einsichten in die lexikographische Beschreibung, bereichert durch die Umsetzung sprachhandlungstheoretischer Erkenntnisse. Als Wörterbucheinträge dienen empirisch ermittelte situative Äußerungen, die im Rahmen der Framesemantik beschrieben werden, auch nonverbale Kommunikationsmittel werden im Wörterbuch berücksichtigt. Es soll kommunikativ-situativ adäquates und partnerangemessenes "Handeln mit Sprache" ermöglichen.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem bisher unbeachtet gebliebenen "faktischen Konditionalgefüge", dessen Bedingungssatz ein Faktum beinhaltet oder einen Sachverhalt, der sich nach Ansicht des Sprechers mit Sicherheit realisieren wird. Es werden die Modi und die Kombinationen indikativischer Tempusformen untereinander und mit Modalformen im Neben- und Obersatz dieses Konditionalgefüges ermittelt sowie Ausgangspunkte hierfür dargestellt.
Verben, Funktionsverbgefüge, prädikative Adjektive und Substantive, bei denen Infinitivgruppen als Subjekt stehen können, werden nach syntaktischen und semantischen Eigenschaften gruppiert. Akzentuiert werden dabei konkurrierende Konstruktionen und Prädikatsausdrücke mit zwei Infinitivgruppen. Es wird herausgearbeitet, daß Äußerungsmuster mit dem Infinitiv als Subjekt bevorzugt zur agensabgewandten, verallgemeinernden sprachlichen Darstellung genutzt werden.
Infinitivkonstruktionen in Subjektfunktion (IKS) und mit "daß" eingeleitete konjunktionale Nebensätze (KSdaß) können prinzipiell als Konkurrenzformen aufgefaßt werden. Von der Semantik der Prädikatsausdrücke, ihrer syntaktischen Valenz und der aktuellen syntaktischen Besetzung der Matrixsätze hängt ab, ob und welche Bedeutungsdifferenzierungen zwischen IKS und KSdaß eintreten. Die Akzeptabilität von IKS und KSdaß wird von der Semantik der Prädikatsausdrücke sowie der Bedeutung der Komplemente bestimmt.
Um den Fremdsprachenerwerbsprozeß (FSE-Prozeß) zu modellieren und zu simulieren, werden die Grundformeln für ein Kommunikabilitätscreignis (KE) diskutiert. Der Kommunikabilitätszuwachs soll als Effektvariable für den FSE-Prozeß aufgefaßt werden. Diese Variable hängt unmittelbar von KE und mittelbar von je einer Komplexion semiotischer und subjektiver Faktorvariablen ab. Die Spezifik des FSE-Prozesses besteht in dem Zeichenaspekt der Sprache, der durch semiotische Faktoren erfaßt werden soll.
Mit Hilfe einer Verbalisations-(Introspektions-)methode wurden kognitive Prozesse der Erkennung und Nutzung lernrelevanter Merkmale beim Fremdsprachenlexikerwerb (Anfangsphase) empirisch untersucht. Anhand ausgewählter Ergebnisse wird diese Untersuchung hinsichtlich ihrer externen (die Fremdsprachenmethodik betreffenden) und internen (forschungsmethodische Aspekte der Angewandten Fremdsprachenpsychologie betreffenden) Relevanz diskutiert.
In der gegenwärtigen Theorie und Praxis des FU nehmen Aspekte des bewußt und verantwortlich handelnden Lehrenden und Lernenden sowie die möglichst adäquate Konstruktion von Lehr und Lernmaterialien einen breiten Raum ein. Aus fremdsprachenpsychologischer Sicht werden dabei unterschiedliche Strömungen erkennbar.
Unter authentischen Tondokumenten verstehen wir nach Löschmann/Löschmann Tonaufzeichnungen mündlicher Sprachäußerungen von Muttersprachlern, die der Kommunikation mit Muttersprachlern dienen. Sie haben stets Mitteilungsinhalte, die echten Kommunikationsabsichten entsprechen, was bei speziell für den FU erarbeiteten Hörtexten nicht immer der Fall ist, und vermögen deshalb das Interesse der Lernenden meist besser zu wecken.
Das Kongreßthema hatte etwa 1100 Deutschlehrer aus 44 Ländern und aus Berlin (West) bewogen, ihre Teilnahmeerklärung nach Wien zu senden, in der Erwartung, Neues zu hören und mitteilen zu können, Erfahrungen auszutauschen und die Atmosphäre Wiens aufzunehmen.
Mit ihren beiden psychologischen Expeditionen nach Mittelasien wählen A. Lurija und seine Kollegen 1931/32 einen ebenso außergewöhnlichen wie für Psychologie, Linguistik und Sprachunterricht gleichermaßen wertvollen Ansatz zur Untersuchung der Abhängigkeit menschlicher Bewußtseinstätigkeit von der historischkonkreten Gesellschaftspraxis und der Rolle der Sprache bei der Herausbildung grundlegender Bewußtseinsprozesse.
Die vorliegende Publikation behandelt – als verbindliches Lehrbuch für Studenten der Pädagogischen Hochschulen der Sowjetunion – theoretische und praktische Probleme des FU Deutsch an allgemeinbildenden Schulen. Das Buch, das auf einer langjährigen Vorlesungstätigkeit der Autorin basiert, richtet sich an zukünftige, aber auch bereits tätige Fremdsprachen-, insbesondere Deutschlehrer mit dem Ziel, zur Verwirklichung der Reform an den sowjetischen Mittelschulen beizutragen, deren wichtigste Forderung in der Lebensnähe des Unterrichts besteht.
Mit dieser Deutschen Grammatik liegt seit kurzem ein Handbuch vor, das sich in erster Linie als Hochschullehrbuch für schwedische Germanistikstudenten versteht.
Immer stärker wird bei Übungsmaterialien zur Phonetik die Tendenz erkennbar, Phonetik nicht mehr nur "pur", das heißt losgelöst aus ihrem Systemzusammenhang, zu vermitteln. Das vorliegende Lehr- und Übungsbuch reiht sich in die während der letzten Jahre unter diesem Gesichtspunkt entstandenen neuen Lehrbücher und Tonbandserien ein.
Der Vf. setzt sich das Ziel, "die Relation zwischen Wortart, Satzglied und Satz zu durchleuchten" (S. 7) , und strebt eine deutliche Trennung der Ebenen an.
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