DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2014.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-06-16 |
In diesem Beitrag wird für einen sprach- und literaturpädagogischen Ansatz plädiert, der sich jenseits des Rahmens einer national definierten philologischen Kohärenz entfaltet. Anhand einer Analyse des Textes „Klangtal“ des österreichischen Autors Peter Waterhouse wird die These aufgestellt, dass DaF-Lernende eine Lese- bzw. „symbolische“ Fähigkeit anstreben müssen (und wollen), die von einer eher kontaktpragmatischen Positionierung geprägt ist, d. h. von einer Bereitschaft, differenzielle Resonanzen innerhalb der hierarchisch komplexen Konstellationen der translingualen und transkulturellen Praxis zu untersuchen.
In diesem Beitrag wird an konkreten Unterrichtsbeispielen gezeigt, wie Literatur im DaF-/DaZ-Unterricht sowohl zur Förderung von Sprachaufmerksamkeit als auch zur Gestaltung kulturbezogener Lernprozesse eingesetzt werden kann. Dabei wird in besonderem Maß der Anfangsunterricht berücksichtigt. Die theoretische Basis besteht einerseits in einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Literaturdidaktik, die auf den Ausbau symbolischer Kompetenz abzielt, und andererseits im Forschungs- und Bildungsprogramm der Migrationspädagogik.
Der vorliegende Beitrag beschreibt die Sprachhandlung Zielangabe sowie ihre Organisation und Verteilung in Einleitungen von Magisterarbeiten. Weiterhin wird die sprachliche Realisierung dieser Handlung mit deutschen und portugiesischen Sprachmitteln analysiert. Zu diesem Zweck wurden Einleitungstexte von Magisterarbeiten aus dem Institut Deutsch als Fremdsprache / Transnationale Germanistik der LMU München sowie der Germanistikabteilung der Universität São Paulo herangezogen. Aus der Untersuchung werden auch didaktische Schlussfolgerungen abgeleitet.
Der vorliegende Artikel handelt vom fremdsprachlichen Lesen und Schreiben (L2) in der Schule und geht im Besonderen dem handlungs- und produktionsorientierten Umgehen mit literarischen Prosatexten nach. Anhand von Videoaufnahmen in zwei Genfer Gymnasialklassen (2. Jahr) wird analysiert, welchen Einfluss dieser Ansatz auf die didaktischen Lehrergesten hat und ob und inwiefern er das Leseverstehen und die Interpretation eines Textes von Kafka bei den Schülern unterstützt. Resultate zeigen, dass der Lehrerdiskurs sich mehr auf Anweisungen zur Schreibaufgabe als auf spezifische Inhalte oder Kompetenzen, die das Lesen eines literarischen Textes erfordern, konzentriert. Schülertexte lassen darauf schließen, dass die Lernenden sich wenig interpretatorisch mit dem Text auseinandersetzen.
Die Forderung, dass die gesprochene Sprache zum DaF-Unterricht gehören solle, scheint auf den ersten Blick völlig absurd. Wer kennt sie nicht, die Sätze, mit denen junge Männer schon in den Lehrwerken der didaktischen Frühzeit den Dialog miteinander suchen? „Guten Tag, mein Name ist Max Meier. Ich wohne in Mainz.“ – „Guten Tag, ich heiße Kurt Kruse und arbeite in Köln.“ Spätestens seit der sogenannten „kommunikativen Wende“ der Fremdsprachendidaktik, die in den 1970er Jahren der „pragmatischen Wende“ der Sprachwissenschaft folgte, steht beim Erwerb von Sprache deren Funktion im Vordergrund: Sie ist eine Handlung – griechisch „prâxis“ –, mit der sich in bestimmten Situationen bestimmte Ziele verfolgen lassen.
Die Geburtsstunde der Kontrastiven Linguistik geht schon auf die 1940er und 1950er Jahre zurück (Charles C. Fries, Robert Lado). Sie verbreitete sich in den 1960er Jahren insbesondere aus dem Bestreben heraus, den Fremdsprachenunterricht (FSU) bzw. den Fremdsprachenerwerb durch einen systematischen Sprachvergleich zu unterstützen. War sie zuerst noch auf den amerikanischen Raum beschränkt, fand sie jedoch ab Mitte der 1960er Jahre weltweite Verbreitung. Eine Vielzahl an Publikationen entstand, insbesondere einzelne linguistische Phänomene wurden sprachenpaarspezifisch beschrieben und verglichen. Eine holistische Betrachtung der Kontrastiven Linguistik (KL) blieb jedoch – abgesehen von Rein (1983) – für die deutsche Sprache ein Desiderat.
Mit dieser „Wortschatzanalyse“ liegt ein empfehlenswertes Studienbuch vor, das in seiner thematischen Vielfalt nicht nur weit über die traditionelle Lexikologie hinausgeht, sondern auch eine methodisch wertvolle Anleitung für Seminar- und Abschlussarbeiten darstellt.
Eine der alten Fragen der Linguistik lautet: Gibt es synonyme Wörter? Oder unterscheiden sich Wörter nicht immer in sehr feinen Nuancen, ablesbar insbesondere an der Verwendung in verschiedenen Kontexten? Auch Vera Marková ging dieser Frage in ihrer Dissertation nach, indem sie exemplarisch die semantisch nahen Adjektivpaare kalt / kühl, schön / hübsch sowie nett / angenehm unter dem korpuslinguistischen Mikroskop betrachtete.
Wörter bilden im Kopf ein Wissensnetz, in das der Lernende neue Wörter aktiv einfügen muss. Wenn das so ist, dann müssen auch die Materialien, die das Lernen ermöglichen oder intensivieren sollen, systematisch gestaltet sein. Das ist genau der Anknüpfungspunkt für die Arbeit von Eszter Gombocz. Als Alternative zum herkömmlichen, alphabetisch geordneten Lernwörterbuch fordert und entwickelt sie ein Wortfamilienwörterbuch für fortgeschrittene ungarische Deutschlerner. Dieses Wörterbuch ist im Entstehen begriffen und die vorgelegte Arbeit spiegelt die umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung der Vfn. mit der Problematik.
Der Artikelgebrauch stellt für Nichtmuttersprachler des Deutschen ein schwieriges Problem dar. Lernende werden mit einer Fülle von unüberschaubaren Regeln konfrontiert, ganz zu schweigen davon, dass sich diese beim spontanen Sprachgebrauch nicht immer als hilfreich erweisen. Die Schwierigkeiten sind noch größer, wenn die Ausgangssprachen artikellos sind. Das hier vorgelegte Buch perspektiviert den deutschen Artikel aus der Sicht der polnischen Sprache mit dem Ziel, seine Funktionen in konkreten Verwendungskontexten zu beschreiben und somit eine verständliche Erklärungsbasis für polnische Nutzer herzustellen.
Die zu rezensierende Veröffentlichung stellt den 3. Band der Schriftenreihe „Beiträge zur Interkulturellen Germanistik“ (BIG) dar, die vom „Kompetenzzentrum Interkulturelle Linguistik / Germanistik“ am Germanistischen Institut der Pannonischen Universität Veszprém (Ungarn) unter Leitung von Csaba Földes betreut wird. Das genannte Zentrum stellt sich u. a. die Aufgabe, die Forschung und den wissenschaftlichen Informationsaustausch auf dem Gebiet der interkulturell orientierten germanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft zu vertiefen. Der vorliegende Band wurde, um den Gesamteindruck vorwegzunehmen, diesem Anliegen gerecht.
Der Sammelband umfasst neun Aufsätze aus verschiedenen Bereichen der Internetkommunikation. Da Internetkommunikation ein breites Spektrum umfasst, ist die inhaltliche Ausrichtung der Texte auch entsprechend breit. Thematisch werden die schon klassischen Formen wie Webseiten, Chat, Forum oder SMS kaum mehr bzw. nur noch als Folie angesprochen, vielmehr zeigt sich ein Blick auf Portale mit ihren unterschiedlichen Nutzungsbereichen (zu Twitter: Siever; zu Flickr: Müller; zu Facebook: Wagner; zu Literaturplattformen: Boesken).
Dieser Band besteht aus einem Vorwort der Herausgeber(innen) und 10 Beiträgen, die zum Teil auf einen Studientag an der Università degli Studi di Bari Aldo Moro in Italien zurückgehen. Dort ging es um die Fragen, „welche Lerninhalte und methodischen Wege sich bis heute als besonders geeignet erwiesen haben, interkulturelle Handlungskompetenzen gezielt zu fördern, und welchen Stellenwert darüber hinaus die gesprochene Sprache in einem dezidiert interkulturell ausgerichteten DaF-Unterricht hat bzw. haben sollte“.
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