DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1979.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1979 |
Veröffentlicht: | 1979-07-01 |
Am 7. Oktober 1979 jährt sich zum 30. Male der Tag, an dem unsere Deutsche Demokratische Republik gegründet wurde. Drei Jahrzehnte bestätigen: Die Bildung der Deutschen Demokratischen Republik war ein Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Volkes, ein Wendepunkt in der Geschichte Europas.
Die Würdigung des 30. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik erfolgt unter vielen Aspekten. Das kann nicht verwundern, da die Gründung des ersten Arbeiter- und Bauern-Staates auf deutschem Boden ein Ereignis von historischer Größe ist, ein Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Volkes und in der Geschichte Eurpoas. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Würdigung der DDR als Staat des Friedens und des Tätigseins im Sinne des proletarischen Internationalismus und der antiimperialistischen Solidarität.
Am Vorabend des 30. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik denken wir mit besonderer Genugtuung und Wertschätzung an die Herausbildung jener festen, fruchtbaren Beziehungen, die nun bereits schon Jahrzehnte uns, die Sowjetmenschen, mit den Freunden aus der DDR verbinden. Den großen beiderseitigen Nutzen und die Bedeutung dieser Beziehungen zeigt anschaulich das Beispiel der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den Kollektiven des Staatlichen Moskauer Pädagogischen Fremdspracheninstituts „Maurice Thorez“ und der Leipziger Karl-Marx-Universität.
Daß unsere Deutsche Demokratische Republik den 30. Jahrestag ihrer Gründung begeht, daß wir auf 30 Jahre friedlichen Aufbaus zurückblicken, ist uns Anlaß zu der Frage, wie sich dieser Weg unseres Landes im Wortschatz unserer Sprache widerspiegelt. Wie die Sprache mit der Notwendigkeit der Kommunikation im Prozeß der Entwicklung der materiell-praktischen Tätigkeit entstand, so wird sie auch in ihrer Entfaltung und Veränderung durch die Beziehungen der Menschen im praktischen Leben, durch die Art und Weise zu produzieren, durch die sich daraus ergebenden sozialen Beziehungen, Kommunikationsgemeinschaften, die kommunikativen und kognitiven Bedürfnisse und Aufgaben bestimmt.
Mit der Ende 1977 erschienenen 56./57. Lieferung „Zähl-Zytologie“ liegt nunmehr das „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ (WDG) als abgeschlossenes Gesamtwerk vor. Ein bedeutendes Vorhaben der DDR-Germanistik, darüber hinaus der germanistisch-linguistischen Forschungsarbeit überhaupt, wurde damit verwirklicht. Angesichts der wachsenden Rolle, die Wörterbüchern – und namentlich auch solchen mit gegenwartssprachlichem Objektbereich – heute international beigemessen wird, darf das Werk auf starke Beachtung rechnen, und nachgerade erscheint es besonders angezeigt, in den Spalten dieser Zeitschrift den Blick auf das nun vollendete Ganze zu richten und damit zugleich den Versuch einer gewissen Bilanz zu verbinden.
Deutschlehrer und -methodiker der sozialistischen Länder sind sich heute darüber einig, daß landeskundliches (lk.) Wissen über die DDR wesentlicher und unentbehrlicher Bestandteil des FU Deutsch ist, der einen Beitrag zur Entwicklung sozialistischer bzw. kommunistischer Persönlichkeiten leistet. Die internationalen Entwicklungstendenzen in Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technik stellen an den FU immer höhere Ansprüche.
Wer sich zu der inzwischen weithin anerkannten Aufassung bekennt, daß das Lehrfach Landeskunde an philologischen Einrichtungen integrierter Bestandteil der fremdsprachlichen Ausbildung ist, kann heute an der wichtigsten Grundposition des modernen FU, seiner kommunikativen Zielstellung, nicht achtlos vorbeigehen. Er muß sich fragen, welche Beziehungen zwischen dem Lehrfach Landeskunde und der kommunikativen Zielstellung fremdsprachlicher Ausbildung bestehen, wie sie geartet sind und wie sie für die Berufspraxis der künftigen Fremdsprachenlehrer nutzbar gemacht werden können.
Das Fach „Methodik des Deutschunterrichts für Ausländer“ ist seit einer Reihe von Jahren Bestandteil des Studiums ausländischer Germanistikstudenten in der DDR. Seine Aufnahme erfolgte aus dem Bestreben heraus, das Germanistikstudium im Hinblick auf den überwiegenden künftigen Berufseinsatz der ausländischen Studenten als Fremdsprachenlehrer stärker zu profilieren. An der Karl-Marx-Universität Leipzig hat diese pädagogische Disziplin seit dem Jahre 1968 einen festen Platz im Rahmen des germanistischen Ausländerstudiums.
Seit Beginn der siebziger Jahre werden an die Universitäten und Hochschulen der DDR in verstärktem Maße vornehmlich aus sozialistischen, aber auch aus kapitalistischen Ländern und jungen Nationalstaaten Germanistikstudenten zu einem Voll- oder Teilstudium delegiert.
Auch im Bereich der Germanistik haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zwischen einzelnen Wissenschaftlern wie auch zwischen Wissenschaftlerkollektiven und Institutionen der DDR und der UdSSR vielfältige Beziehungen herausgebildet. Dies ist – bei dem allgemeinen Stand der Beziehungen zwischen unseren Ländern – zweifellos nichts Außergewöhnliches, und doch ist im Zusammenhang mit dem vorliegenden Tagungsbericht auf Besonderheiten hinzuweisen.
Anläßlich des 30. Jahrestages der Gründung der Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ Potsdam, führte der Wissenschaftsbereich Methodik des Englischunterrichts der Sektion Slawistik/Anglistik am 3. Oktober 1978 ein Kolloquium durch mit dem Thema: Zur Dialektiv der ideologischen Systemauseinandersetzung im Spiegel von Grundtendenzen der Fremdsprachenmethodik unserer Zeit. Teilnehmer waren Vertreter von 25 Institutionen und Schulen, u. a. des Ministeriums für Volksbildung, der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften, der Verlage Volk und Wissen Berlin und Enzyklopädie Leipzig sowie mehrerer Universitäten und Hochschulen.
Am 7. und 8. November 1978 fand am Herder-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig eine wissenschaftliche Arbeitstagung mit internationaler Beteiligung zum Thema: „Fremdsprachendidaktik – zur Prozeßgestaltung bei der Entwicklung sprachkommunikativen Könnens“ statt. An der Tagung nahmen 50 Wissenschaftler und Fremdsprachenlehrer aus der DDR und dem Ausland teil. In seinen einleitenden Ausführungen nannte Prof. Dr. sc. G. Desselmann als Ziel der Tagung, das Projekt eines fremdsprachendidaktischen Hochschullehrbuches, das in Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern der Abteilung Forschung des Herder-Instituts und des Bereiches Fremdsprachenmethodik der Sektion Theoretishe und angewandte Sprachwissenschaft der KMU erarbeitet wird, einem Gremium von Fachwissenschaftlern und erfahrenen Praktikern vorzustellen.
Das Audiovisuelle Zentrum/Forschungszentrum der Sektion Fremdsprachen der Humboldt-Universität zu Berlin führe am 26./27. 10. 78 ein Kolloquium zu Fragen der Funktion, der Gestaltung und des Einsatzes von Film und Fernsehen im Hochschulfremdsprachenunterricht (HFU) durch und setzte damit eine Reihe wissenschaftlicher Veranstaltungen fort, die sich in halbjährlichem Abstand mit Einsatzfragen von audiovisuellen Lehr- und Lernmitteln, wie z. B. von Sprachlehranlagen, Projektionsfolien, Dias, Lehrgeräten, beschäftigten (vgl. DaF, 2 und 6/1977).
Mit diesem Buch wird die erste selbständige Veröffentlichung über die Rolle der Sprache bei der Erziehung und Bildung in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft vorgelegt. Es will beitragen zur Schaffung der theoretischen Grundlagen, auf denen eine hohe Sprachkultur als Bestandteil der sozialistischen Allgemeinbildung entwickelt werden kann. Nach einer sprachwissenschaftlichen und sprach- und lernpsychologischen Grundlegung werden ausführlich die Aufgaben der muttersprachlichen und fremdsprachlichen Bildung in der sozialistischen Gesellschaft behandelt.
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