DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1994.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1994 |
Veröffentlicht: | 1994-01-01 |
Der Beitrag befaßt sich mit der gegenwärtigen Problematik des Deutschunterrichts in den ehem. Ostblockländern. Neben aktuellen statistischen Daten zur Stellung des Deutschen im Vergleich zu anderen Fremdsprachen werden organisatorische und inhaltliche Aspekte des DaF-Unterrichts behandelt.
In dem Beitrag wird versucht, anhand theoretischer und methodischer Gesichtspunkte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Kontrastiver Linguistik und Übersetzungswissenschaft herauszuarbeiten. Schnittstelle zwischen beiden Disziplinen scheint die kontrastive Textlinguistik zu sein, vor allem deswegen, weil sie eine Neubestimmung des Verhältnisses von Theorie und Praxis des Übersetzens ermöglicht.
Der Vergleich der Grammatik der FS und der MS kann das Erlernen der FS fördern. Die Gleichheiten, Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten manifestieren sich im formalen und/ oder funktionalen Bereich und haben für den Lernprozeß verschiedene Konsequenzen. Bei entsprechender lernpsychologischer und didaktisch-methodischer Umsetzung können die Ergebnisse des Sprachvergleichs zur Optimierung der Lernergebnisse beitragen.
Mit Hilfe des Satzmodells von Jean-Marie Zemb läßt sich die deutsche Satzgliedstellung französischsprachigen (und anderen) Lernenden relativ leicht und schnell verständlich machen. Die Vfn. beschreibt das Modell, analysiert seine Vorzüge, aber auch mögliche didaktische Schwierigkeiten und berichtet über eine auf dem Zembschen Modell beruhende Unterrichtseinheit zur Satzgliedstellung.
Die Vf. versuchen, ein linguistisch und didaktisch begründetes Modell zur Interpretation von Nominalkomposita zu entwickeln, das lexikalisch-semantische Hinweise im Kompositum, Grundrelationen, textuelle und sprachnormbezogene Interpretationshinweise unterscheidet. Darauf aufbauend, werden Didaktisierungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Phonematik und DaF-Unterricht. Der Vf. zeigt an dänischen und deutschen Beispielen, daß sowohl die Phonemsysteme selbst als auch die Distribution der Phoneme wichtig sind, schlägt einen "didaktischen" Phonembegriff sowie eine saubere Trennung zwischen artikulatorisch und phonematisch bedingten Ausspracheproblemen vor und bespricht schließlich den Begriff "distinktives Merkmal".
Die Vfn. übt Kritik an der in DaF-Lehrwerken überwiegend dargestellten "heilen Welt" deutscher Familien. Sie schlägt vor, auch unbequeme Themen und tabuisierte Sachverhalte zu behandeln, um dem Lernenden ein realitätsnäheres Deutschlandbild zu vermitteln und den zu erwartenden Kulturschock abzuschwächen.
Der Artikel befaßt sich mit der Strategie, negativ verwendete Gruppenbezeichnungen durch neue zu ersetzen. Mit Bezug auf die semantische Unterscheidung zwischen "Meinung" und "Bedeutung" wird statt dessen für eine emanzipatorische positive Verwendung bestehender Bezeichnungen plädiert. Die Erfolgsaussichten dieser Strategie werden mit Beispielen belegt.
Die als Lehr- und Nachschlagebuch bewährte "Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache" liegt nun in einer Neufassung von W. Fleischer, I. Barz und M. Schröder vor. I. Barz verfaßte die Abschnitte 1.5. (Einheiten der Wortbildung), 1.9.1. (Wortbildungsparadigma) und das Kapitel 5 (Wortbildung des Verbs). Von M. Sehröder stammen die Abschnitte 1.9.2. (Wortbildungsprodukte im Text) sowie 2.8. (Kurzwortbildung und Kurzwort-Bildung). Der stattliche Rest wurde von W. Fleischer überarbeitet.
Die vorliegende Arbeit versteht sich als "ein Beitrag zur weiteren linguistischen, vor allem semantik- und valenztheoretischen Fundierung phraseologischer Forschungen sowie zum Aufspüren der Mechanismen eines kreativ-wortspielerischen Umgangs mit Phraseolexemen (PL) in ausgewählten Textsorten" (S.IX).
Lexikographische Neuerscheinungen sollten nach mindestens zwei Kriterien bewertet werden. Zum einen "ist da ein praktisches Kriterium: Welchen Adressatenkreis soll das Wörterbuch erreichen? Auf welche spezifischen Benutzerbedürfnisse geht das Wörterbuch erstmals oder in neuer Qualität ein? Ein zweiter Aspekt ist der theoretische Anspruch.
Gerade zu einer Zeit, in der im Fachverband Deutsch als Fremdsprache und auf anderen Ebenen darüber diskutiert wird, wie die auf langjährigen Erfahrungen beruhenden Ergebnisse des studienvorbereitenden Deutschunterrichts an Hochschulen in der ehemaligen DDR bewahrt und teilweise auf die alten Länder übertragen werden können, ist die Arbeit von Frau Eggert über die Intensivierung der Wortschatzarbeit in solchen Kursen und die damals dazugehörende Literaturübersicht ein willkommener Bericht und eine Perspektive.
Das kommentierte Verzeichnis von 616 "möglichst repräsentativen und aktuellen Texten" zum Forschungsgebiet Wissenschaftssprache ist als Band 5 der "Studienbibliographien Sprachwissenschaft", herausgegeben von Ludger Hoffmann im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache Mannheim, erschienen. Der Vf. hat sich das Ziel gestellt, "eine bibliographische Einführung in einige wichtige Problemfelder der aktuellen Wissenschaftssprachforschung anzubieten" (Vw).
Neugier will dieses Büchlein erwecken, das sich in die Reihe "Fremdsprachenunterricht in Theorie und Praxis" einordnet. So jedenfalls formuliert es sein Verfasser G. Solmecke im Schlußwort (vgl. S. 108). Sicher vermag es das – Lerner- und Leseanreize schaffen für mehr und differenziertere Informationen über das Textverstehen und seine Entwicklung. Ganz bestimmt aber vermag es auch Neugier zu befriedigen, Neugier von DaF-Lehrern und DaF-Studenten, die Interesse an didaktischen Fragen haben (müssen) und Anregungen für den Unterricht suchen.
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