DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1978.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1978 |
Veröffentlicht: | 1978-07-01 |
Notwendigkeit und Nutzen der Einbeziehung literarischer Werke in den Unterricht des Deutschen als Fremdsprache bedürfen keiner besonderen Begründung. Andererseits setzen die entsprechenden Texte dem Verständnis durch den Nichtmuttersprachler meist überdurchschnittlich große Schwierigkeiten entgegen, da sie häufig soziolinguistisch markierte und daher in der Literatursprache seltenere Wörter und syntaktisch anspruchsvolle Konstruktionen verwenden. Vor allem ist der Sinn der Äußerung aus den erlernten lexikalischen Bedeutungen der Wörter nicht einwandfrei zu erschließen.
Seit einer Reihe von Jahren werden Probleme der Aus- und Weiterbildung von Fremdsprachenlehrern auf Konferenzen und in Publikationen lebhaft diskutiert, und es ist zweifellos mancher Fortschritt zu verzeichnen. Die sprachpraktische Ausbildung der Deutschlehrer wurde vielerorts verbessert; außerdem können sich jetzt zahlreiche Lehrerstudenten neben fachwissenschaftlichen und allgemeinen pädagogischen auch unterrichtsmethodische Kenntnisse aneignen.
Die Theorie der Pädagogik schreibt Regeln und Prinzipien vor, die auf objektiv vorhandenen Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten beruhen. Das Gesetz widerspiegelt das Wesentliche in den Erscheinungen. Und das ist „die Substanz, der innere Zusammenhang, die innere Organisation der Erscheinung“. Das Gesetz „fixiert die objektive, innere, wesentliche, relativ stabile Verbindung der Erscheinungen, die deren notwendige Entwicklung bestimmt“. Die Spezifik der pädagogischen Wissenschaft besteht darin, daß sie nicht nur das untersucht, was real existiert, sondern auch das, was als existierend gewünscht wird.
Seit dem VII. Pädagogischen Kongreß wird über die Notwendigkeit gesprochen, die Dialektik von objektiver Leistungsermittlung (LE) und pädagogisch orientierter und daher pädagogisch wirksamer Leistungsbewertung (LB) zu beachten, damit die „weitere Entwicklung der Schüler und Schülerkollektive auf die von der sozialistischen Gesellschaft gesetzten Ziele“ gefördert und nicht gehemmt wird. Das ist zweifellos der einzig richtige Grundsatz für die Weiterentwicklung der Bewertungspraxis auch im Sprachunterricht an der Hochschule, wie Forderungen der ausländischen Studenten anläßlich von Leistungskonferenzen beweisen.
Mit diesem Beitrag sollen einige Ergebnisse vorgestellt werden, die im Rahmen fremdsprachenmethodischer Untersuchungen zur Entwicklung von Können im Führen wissenschaftlicher Diskussionsgespräche im studienbegleitenden Deutschunterricht für Ausländer (nichtphilologischer Bereich) gewonnen wurden. Bei der Darstellung der inhaltlichen und strukturellen Merkmale dieses Gesprächstyps werden wir uns folglich auf solche Aspekte konzentrieren, die wir im Simme unserer fremdsprachenmethodischen Zielstellung für besonders bedeutsam halten.
In Beiträgen meiner Vorredner wurden die Besonderheiten des literarischen oder künstlerischen Textes, sein Wesen als Sprachkunstwerk, seine Funktion im Deutschunterricht, seine spezifische Rezeption, bereits dargestellt. Ich möchte daran anknüpfen, jedoch unter dem Gesichtspunkt der fremdsprachenunterrichtlichen Praxis, ihrer Ziele, ihrer Möglichkeiten, ihrer Grenzen, und damit auch eine Reihe von Problemen aufwerfen, die mit der Verwendung künstlerischer Texte im FU verbunden sind.
Die Betonung einer zweckmäßigen Auswahl von sprachlichen Ausdrucksmitteln bei der Gestaltung von Lehrtexten für den FU führt zu einer ständig zunehmenden Eingliederung von sprachlichen Elementen, die für den Bereich der gesprochenen Äußerung typisch sind, da die gesprochene Sprache einen wesentlichen Bestandteil der sprachlichen Kommunikation darstellt, und zwar auch vom Standpunkt der Ziele des FU. Dabei wird die Sphäre der gesprochenen Äußerungen ständig erweitert, zum Teil auch auf Kosten jenes Bereichs, der bisher die Domäne der geschriebenen Äußerungen bildete.
In Heft 3/1974 dieser Zeitschrift beschreibt H. Bretschneider, wie im Deutschunterricht für Ausländer mit der Zeitung gearbeitet werden kann. Der vorliegende Beitrag will Anregungen zum Einsatz von Rundfunknachrichten unter dem Aspekt der Entwicklung des verstehenden Hörens, freien Sprechens sowie der Wortschatzerweiterung im gesellschaftspolitischen Bereich geben.
Wie Substantive können auch Adjektive Komposita bilden. Am häufigsten begegnet man zweiteiligen Adjektivkomposita. Besonders in Fachtexten stößt man auch auf drei- und mehrteilige Bildungen, z. B.: baustilbedingte Diskordanzen, ingenieurbautechnische Aufgaben, laubsägeblattähnliche Graptolithe. Die Bestandteile der Konstituenten der Adjektivkomposita können deutscher oder fremder Herkunft sein.
Am 9. und 10. Dezember 1977 fand an der Philologischen Fakultät der Universität Havanna ein wissenschaftliches Kolloquium statt, das den zentralen Beitrag dieser mit ca. 3500 Studenten größten Fakultät zu den Feierlichkeiten aus Anlaß des 250. Jahrestages der ältesten akademischen Bildungsstätte Kubas darstellt. In drei Kommissionen „Übersetzen/Übersetzungswissenschaft“ sowie „Allgemeine Linguistik, Philologie und Literaturwissenschaft“ wurden 29 Vorträge zu linguistischen Themen vorgetragen, wobei die zeitliche Anordnung es leider nicht gestattete, alle Vorträge in den verschiedenen Kommissionen zu verfolgen.
Wie in anderen Bereichen der Sprache sind auch im Bereich der Aussprache noch immer Fragen offen. Manche Erscheinungen sind bisher nur wenig erforscht worden, andere haben eine gewisse Gültigkeit erlangt, ohne daß sie einer exakten Prüfung mit Hilfe moderner Untersuchungsmethoden hätten standhalten müssen. Deshalb sind bei den Vorarbeiten für das „Wörterbuch der deutschen Aussprache“ einige Grundfragen aufgegriffen worden.
In der Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“ legen erfahrene Sprecherzieher ein Übungsmaterial zur deutschen Aussprache vor, das „in vielen Jahren erprobt und ständig verbessert“ worden ist. Es verwendet von den 123 materialbietenden Seiten 50 für die Intonation und 73 für die Aussprache. Eine solche Verteilung und Abfolge läßt erkennen, „daß vor allem der Arbeit an der Intonation eine zentrale Bedeutung in der Sprecherziehung zukommt“, wie von den Autoren im Vorwort betont wird.
Das vorliegende Buch ist als Lehrmittel auf dem Gebiet der deutschen Sprache gedacht. Neben dieser primären Zweckbestimmung stellt es zugleich eine Ergänzung zu den verschiedenen deutsch-bulgarischen Wörterbüchern dar, was dessen Gebrauch von allen Deutschlernenden und denen, die mit der deutschen Sprache zu tun haben, als Nachschlagewerk ermöglicht. Im erwähnten Lehrmaterial wird die Rektion der Verben, Adjektive und Substantive im Deutschen behandelt. Dieser wichtigen Frage wurde bislang in Bulgarien nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet.
Es gehört in der Fremdsprachenmethodik zu den unumstrittenen Tatsachen, daß man gerade bei der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung des freien Sprechens nicht ohne die kontinuierliche Aneignung von festen Wortverbindungen, idiomatischen Wendungen und Redewendungen auskommt. Diese geschlossenen Strukturen, Klischees, Fertigteile – wie auch immer man sie bezeichnen mag – erfüllen zwei Hauptfunktionen: Einmal erlauben sie, die Äußerungen zu nuancieren, zu variieren und damit treffsicherer zu gestalten, und zum anderen ermöglichen sie, ihre Automatisiertheit vorausgesetzt, flüssig zu sprechen.
Stellen die „Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht“ und die „Kurse deutsche Grammatik für Ausländer“ von G. Helbig und J. Buscha vielfach bewährte Hilfsmittel für den Ausländerunterricht (aber nicht nur dafür!) dar, so beabsichtigen die Autoren auch, „eine angemessene Grundlage für die Entwicklung neuer Lehrmaterialien“ zu schaffen. In der vorliegenden „Deutschen Übungsgrammatik“ unternehmen sie es, den Handbüchern ein Lehrmaterial an die Seite zu stellen, in dem das grammatische Regelwerk direkt in Übungen umgesetzt wird; d. h. der Aufbau des Buches folgt des Darstellung des Stoffes, wie sie in der Grammatik vorgenommen wird, nicht unterrichtsmethodischen Prinzipien.
Wie der Titel des zu besprechenden Buches schon sagt, geht es über eine Grammatik hinaus. Die Grammatik ist Gegenstand der Teile „Wortlehre“ und „Satzlehre“. Es folgen noch die Abschnitte „Stillehre“, „Gebrauchsformen der Sprache“, „Zeichensetzung“ und „Rechtschreibung“. Vorangestellt ist ein Kapitel „Sprache und Kommunikation“.
Die vorliegende Arbeit gehört in die bekannte, vom Herder-Institut Leipzig herausgegebene Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“. Theoretische Grundlegung und praktikable Vorschläge zur Übungsgestaltung bei der Entwicklung der Zieltätigkeiten verstehendes Hören und Lesen bilden eine Einheit, und deshalb bietet das vorgelegte Material nicht nur eine Vielzahl nützlicher Anregungen für die unmittelbare Arbeit auf allen Stufen im FU Deutsch, sondern es eignet sich auch, wie unsere Erfahrungen beweisen, für einen Einsatz in der Methodikausbildung ausländischer Deutschlehrerstudenten.
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