DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1979.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 1979 |
Veröffentlicht: | 1979-05-01 |
Dem Deutsch unterrichtenden Germanisten der DDR wird im nichtdeutschsprachigen Ausland des öfteren die Frage gestellt, wie und ob man in seinem Lande oder in den anderen deutschprachigen oder zum Teil deutschsprachigen Ländern diese oder jene Wendung, dieses oder jenes Wort gebrauche. Die Fragenden gehen dabei vielfach von Wortmaterial aus, das aus sehr unterschiedlichen Quellen stammt. Es handelt sich meist um belletristische Werke und Presseerzeugnisse verschiedenster Herkunft, Diktion und Qualität, aber auch mündliche Informationen, die bei mehr oder wniger linguistisch Vorgebildeten oder nicht linguistisch Vorgebildeten eingeholt werden. So entsteht ein sehr heterogenes Bild vom gegenwärtig in den vier genannten Staaten gebrauchten Wortmaterial wie auch von den Entwicklungstendenzen im Wortschatz.
Grundlegendes Ziel eines kommunikativ orientierten FU ist die Ausbildung fremdsprachigen kommunikativen Könnens, der sog. Kommunikationsfähigkeit. Eine wesentliche Komponente dieses Könnens bilden Redeleistungen im dialogischen und monologischen Sprechen.
Wir haben uns in der folgenden Darstellung für die bereits von F. Kainz geprägte und u. M. n. überzeugende Bezeichnung „(auditives) Sprachverstehen“ für auditives Rezipieren oder verstehendes Hören entschieden, da mündlich präsentierte lautsprachige Zeichenkomplexe gehört und somit auditiv verstanden werden sollen. Im Mittelpunkt unserer Darstellung steht die auditive Rezeption zusammenhängender Äußerungen in Form von Kurzreferaten oder Fachgesprächen.
Ziel der rezeptiven Sprachtätigkeiten – des Lesens und Hörens – ist, wie bekannt, die Gewinnung von Information, die an den Rezipienten in Form einer phonischen oder graphischen sprachlichen Mitteilung, d. h. eines Textes, herangetragen wid. Der Text ist folglich das Hauptmittel für die Ausbildung der rezeptiven Sprachtätigkeiten. Deshalb ermöglicht die Analyse der Eigenschaften des Textes für den FU die Klärung der Frage, welchen Anforderungen er genügen muß.
1. Das Problem: Adaption künstlerischer Texte ja oder nein?
Es ist sicherlich ein Verdienst dieser Zeitschrift, daß sie die längst fällige Diskussion um den künstlerischen Text im FU in Gang gebacht hat. Die Verabsolutisierung der kommunikativen Orientierung des FU hatte lange Zeit den Blick auf den künstlerischen Text verstellt und ihn in eine Art Legitimationsposition gedrängt.
Eine Konfrontation der syntaktischen Kategorien des Deutschen und des Ukrainischen läßt erkennen, daß auf der syntaktischen Ebene im Vergleich mit der morphologischen weniger typologische Unterschiede vorhanden sind. Das ist offenbar darauf zurückzuführen, daß sowohl das Inventar der syntaktischen Kategorien, als auch die Art ihres Funktionierens in diesen Sprachen, die in einem bestimmten genetischen Zusammenhang stehen (sie gehören zur gleichen Sprachfamilie) keine größeren Besonderheiten aufweisen. Außerdem zeichnet sich die Syntax (auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu einer relativ abstrakteren Sprachebene als die Morphologie) durch eine engere Beziehung der Sprachkategorien zu den entsprechenden logischen Begriffen aus.
1. Es sind heute verschiedene Auffassungen des Begriffs „Interferenz“ zu beachten: a) Im weitesten Sinne des Wortes wird die Interferenz als Einfluß einer Sprache auf die andere, als gegenseitige Beeinflussung zweier Sprachen oder auch als komplizierte Beeinflussung unter verschiedenen Sprachen aufgefaßt. Einigen Ansichten nach gehört hierher auch die gegenseitige Beeinflussung von Elementen innerhalb einer Sprache.
Der im Geiste der friedlichen Koexistenz bei prinzipieller Gleichberechtigung aller Staaten und Nationen durchgeführte Kongreß diente auf Grund seiner Breite (über 500 Vorträge, weit über 1000 Delegierte aus über 80 Ländern) und des wissenschaftlichen Niveaus nicht weniger Vorträge vorzüglich dem Informations- und Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene.
Wer eine fremde Sprache lernt, weiß, wie schwierig es bisweilen ist, die Äußerungen eines ihrer Vertreter zu verstehen. Es genügt nicht, die Tätigkeit des akustischen Analysators und die am Sprechprozeß beteiligten Organe sowie ihre Funktion zu erkennen, sondern der Hörende muß die lautsprachlichen Zeichen sowohl wahrnehmen als auch richtig verstehen. Es kommt auf die Bedeutung der lautsprachlichen Zeichen an; sie allein ist für die Kommunikation wichtig, sie hat gesellschaftliche Relevanz. Welche komplizierten Vorgänge beim Hören und Verstehen vor sich gehen, behandelt G. Lindner in klarer, gut erfaßbarer Weise im vorliegenden Werk.
Bis in die jünste Zeit wurden kommunikative und handlungsbezogene Aspekte des Sprachverhaltens weitgehend aus den meisten der Disziplinen ausgeklammert, die sich zentral oder nur tangierend mit Problemen des Durchschnittsgebiets von Sprachwissenschaft und Psychologie befassen. Jedoch wird Sprache erst zur Sprache im sozialen Kontext und im kommunikativen Gebrauch.
In dem vorliegenden Sammelband werden vierzehn Beiträge vorwiegend von Mitarbeitern der Forschungsabteilung des Herder-Instituts vorgelegt. Die Beiträge sind insbesondere als Beiträg zur stärkeren theoretischen Fundierung des ständig wachsenden Praxisbereichs „Weiterbildung von Deutschlehrern“ gedacht. Sie gliedern sich in solche zur Landeskunde (2), zur Linguistik (4) und zur Methodik (8).
Der vorliegende Sammelband umfaßt sechs Beiträge von 5 Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Linguistik in der Forschungsabteilung des Herder-Instituts der Karl-Marx-Universität Leipzig. Daß sich die Autoren verstärkt semantischen Fragen zugewendet haben, spricht für die Vielseitigkeit ud Kontinuität dieser Arbeitsgruppe. Ihre Namen sind uns bekannt von früheren Veröffentlichungen zur Valenz, zur Grammatik der deutschen Gegenwartssprache für die Zwecke des Ausländerunterrichts und zu didaktisch-methodischen Aufbereitungen.
In modernen grammatischen Beschreibungen taucht immer häufiger der Begriff der Kasusgrammatik sowie der Kasus(cases)rollen auf, wobei nicht immer diese Bezugnahme aus dem Titel selbst einsichtig wird. Noch wird um die theoretische Grundlegung und Validierung dieser allgemein, wenn auch wohl nicht völlig zu Recht auf Fillmore zurückgeführten Rückbesinnung auf eine mit der Kasusbeschreibung involvierte funktionale Beschreibungsweise gerungen; noch stehen deren mögliche Bezüge, etwa zur Valenztheorie und zu allgemeinen Grammatikmodellen, in der Diskussion, wobei sich das Interesse auch nach dem offenbaren Rückzug Ch. J. Fillmores aus der Diskussion um die Cases durchaus noch nicht abgekühlt hat und weitere interessante Aufschlüsse zu erwarten sind.
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