DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2009.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-02-01 |
Im Fremdsprachenunterricht wurde in den letzten Jahren der Grammatik der gesprochenen Sprache ein immer größerer Stellenwert eingeräumt, so auch im flämischen Kontext der niederländischsprachigen DaF-Lehrenden. Ein konkreter Anlass zu dieser Neuorientierung dürfte in der Umformulierung der Qualifikationsziele für den Fremdsprachenunterricht im flämischen Unterrichtskontext zu situieren sein, die insbesondere die Einsicht in die spezifischen Eigenschaften der gesprochenen Sprache hervorheben.
Die Textlinguistik ist eine höchst lebendige Disziplin. Sie entwickelt ihre theoretischen und praxisbezogenen Fragestellungen kontinuierlich weiter, differenziert sich immer mehr und weitet sich zugleich aus. Sie greift Anregungen anderer Teilsdisziplinen der Linguistik ebenso auf, wie sie sich von Nachbardisziplinen anregen lässt. Und sie wirkt schließlich selbst befruchtend auf Teil- und Nachbardisziplinen ein. Sie stellt sich den Anforderungen neuer Medien wie auch der Bildungspraxis und der beruflichen Wirklichkeit.
Hat Altmayer die Frage, ob es eine Literaturwissenschaft des Faches Deutsch als Fremdsprache gebe, 1997 immerhin noch so beantwortet, dass die Literaturwissenschaft ein „eigenständiger Teilbereich des Faches“ (Altmayer 1997: 200) sei, der freilich noch der theoretischen Grundlegung und der Konkretisierung seiner Ziele und Perspektiven bedürfe, ist Grub 2003 schon deutlich skeptischer, wie bereits der Titel seines Aufsatzes „Deutsch als Fremdsprache und Literaturwissenschaft“ (Grub 2003) andeutet: Die Nebenordnung von DaF und Literaturwissenschaft lässt sich durchaus als die Konstatierung einer Distanz zwischen beiden lesen.
Ein nicht nur im spanischsprachigen Raum häufig angeführtes Argument zur Verdeutlichung des hohen Schwierigkeitsgrades der deutschen Sprache betrifft das Genus. Durch seine große Genusvielfalt (drei Genera!) sei, so heißt es, das Deutsche viel komplizierter als andere Sprachen. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass der Erwerb der Genuszuordnungen der Nomen im DaF-Lernprozess häufig mit Schwierigkeiten verbunden ist, was wohl insbesondere auf die zumindest im DaF-Kontext eher geringe Relevanz der morphophonologischen Genushinweise im Deutschen zurückzuführen ist.
Obwohl Aspekte der Populärkultur seit langem einen integralen Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts darstellen, fehlt es jedoch in der europäischen Fachliteratur an Arbeiten, die das Phänomen in einem erweiterten Kontext der sozialen und kulturellen Entwicklungen erörtern. Popsongs, illustrierte Jugendzeitschriften, Fernseh- und Pressewerbung, Filme und Comics, die im Prozess des Sprachlehrens und -lernens in den letzten Jahren einen bedeutenden Stellenwert erlangt haben, gehören inzwischen zum festen Kanon der fachdidaktischen Materialien.
Spanien ist eines der wenigen Länder weltweit, das laut dem Bericht der Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache (2006) einen Zuwachs an Deutschlernern zu verzeichnen hat: Von 1995 bis 2006 kam es zu einem Anstieg um 407 %. Doch Zahlen können täuschen. Die Situation der Vermittlung der deutschen Sprache in Spaniens Schulen sieht nicht unbedingt rosig aus. Das Goethe-Institut Madrid bringt es treffend auf den Punkt: „Im europäischen Vergleich ist Deutsch in den allgemeinbildenden Schulen Spaniens eindeutig unterrepräsentiert.“
Der dem im Jahre 2007 verstorbenen Linguisten John Sinclair gewidmete Reader der Reihe „Critical Concepts in Linguistics“ stellt 119 korpuslinguistische Artikel von 125 Autoren aus den letzten 50 Jahren zusammen. Der Großteil der meist englischsprachigen Artikel stammt aus den letzten zehn Jahren. In dieser Zeit gewann die Korpuslinguistik durch die neuen technischen Möglichkeiten einen zunehmenden Einfluss, der von zahlreichen Publikationen, der Entwicklung spezifischer Methoden und der Anwendung korpuslinguistischer Verfahren in weiteren Gebieten der angewandten Linguistik (z. B. der Lexikographie, der Forensik oder aber der Fremdsprachdidaktik) begleitet wurde.
Der vorliegende Band ist dem 60. Geburtstag von G. Öhlschläger gewidmet und enthält acht Beiträge mit sehr unterschiedlicher Thematik, denen jedoch gemeinsam ist, dass es sich nicht um zentrale Themen handelt (weshalb sie oft als „Randerscheinungen“ betrachtet und nicht ausführlicher behandelt werden), die aber nur dann zufriedenstellend zu beschreiben sind, „wenn man das komplexe Zusammenspiel von Grammatik und Pragmatik oder von verschiedenen Bereichen von Grammatik berücksichtigt. Gerade diese vermeintlichen Randphänomene erlauben also einen tiefen, erhellenden Einblick in die komplexe Organisation unseres Sprachsystems.“
Das „Deutsche Neologismenwörterbuch“ von Uwe Quasthoff (entstanden unter Mitarbeit von Sandra Liebold, Nancy Taubert und Tanja Wolf) basiert auf dem Projekt „Deutscher Wortschatz“ der Abteilung Automatische Sprachverarbeitung am Institut für Informatik der Universität Leipzig. Aus dem umfangreichen Korpus dieses Projekts mit über 7 Millionen Sätzen aus Zeitungstexten und neuerdings auch aus Online-Ausgaben anderer Medien wurden die Wörter herausgesucht, deren Häufigkeit im Zeitraum von 2000 bis Ende 2006 stark zugenommen hat, und zwar im Vergleich zu den Jahren 1995–1999.
Die Erforschung interkultureller Kommunikation ist seit vielen Jahren Gegenstand auch der linguistischen Forschung innerhalb und außerhalb des Faches Deutsch als Fremdsprache und anderer Fremdsprachenwissenschaften. Dabei gehen die einschlägigen Forschungsarbeiten in der Regel von einer Reihe meist ungeprüfter Prämissen aus, die sich mittlerweile zu einem eigenen Forschungsparadigma der Interkulturalität verdichtet haben.
Das Buch von Nikolaos Katsaounis mit dem schönen Titel „‚Funkelnde Wörter’“ ist ein gelungener Versuch, aktuelle Informationen aus den für DaF bedeutsamen Grundlagenwissenschaften mit konkreter DaF-Didaktik zu verbinden. Ziel sind ein Erklärungsansatz und eine Strategie zur systematischen Optimierung der Wortschatzarbeit, in der lern- und informationstheoretische Forschungsergebnisse, die Möglichkeiten der Neuen Medien und ein konsequent kommunikativer Ansatz miteinander für eine verbesserte Praxis verknüpft werden.
In dem vorliegenden Band sind 12 Beiträge Deutschsprachiger Autoren enthalten, die auf dem 15. Europäischen Fachsprachensymposium (LSP 2005: New Trends in Specialized Discourse) gehalten worden sind, das 2005 an der Universität Bergamo stattgefunden hat. Der erste Themenkreis „Mehrsprachigkeit im Wissenschaftsprozess“ wird durch drei Beiträge ausgeleuchtet, in denen die Entwicklung aus synchroner und aus diachroner Sicht sowie unter Heranziehung statistischer Aspekte betrachtet wird.
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