DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1993.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 1993 |
Veröffentlicht: | 1993-04-01 |
Interview der Redaktion "Deutsch als Fremdsprache" mit dem Präsidenten des IDV, Prof. Dr. Waldemar Pfeiffer
Es gibt einige grundsätzliche Fragen, die man immer wieder neu stellen muß. So ist es auch mit der Frage, die die Sektion 1 beschäftigen soll. Denn zweifellos ist sie für jede Deutschlehrerin und jeden Deutschlehrer und für alle die, die – in welcher persönlichen Situation und in welchem institutionellen Rahmen auch immer – Deutsch lernen, von Bedeutung.
Liest man den Tagungsbericht der IX. Internationalen Deutschlehrertagung, findet man unter der Sektion "Landeskunde" die – wohl etwas apathische – Feststellung der Vielzahl der Gesichtspunkte zur Landeskunde. Nun ist Pluralismus innerhalb von Disziplinen nichts Besonderes und auch nichts Negatives.
Zunächst soll ein Blick zurück auf frühere Tagungen des Internationalen Deutschlehrerverbandes geworfen werden, um Kontinuität oder Diskontinuität in der Beschäftigung mit der Sektionsthematik zu zeigen.
Unsere Sektion wird mit einer Spannbreite von Fragestellungen befaßt sein, die sich vom Universellen zum Spezifischen dehnt. Können, sollen psychologische Grundlagen des Fremdsprachenlernens sprachenspezifisch diskutiert werden, sind sie konkret als solche des "Unterrichts Deutsch als Fremdsprache" formulierbar? Gewiß nicht unmittelbar.
Auch wenn die Entdeckung des Deutschen als Zweitsprache in seiner Spezifik nicht kurz vor Beginn des '93er IDV-Kongresses datiert, so hat das Fach dennoch eine junge Geschichte.
Es war die in der Vorbereitung der Sektionsarbeit erklärte Absicht der Sektionsleitung – bei aller anzustrebenden wissenschaftlichen Fundierung –,den Praxisbezug, besonders den Erfahrungsaustausch der Lehrer und Lehrbuchautoren, in den Mittelpunkt der Sektionsarbeit zu stellen.
Die Tatsache, daß dem Deutschen als Wirtschaftssprache eine eigene Sektion eingeräumt wird, spricht für die gewachsene Bedeutung des Wirtschaftsdeutschen in den letzten Jahren.
Rezeptive und produktive Fertigkeiten sind Thema jeder kommunikationsorientierten Fremdsprachendidaktik. Die Begriffe weisen auf relevante kognitive, linguistische und lerntheoretische Aspekte des Sprachgebrauchs hin. So unterliegen dem Verstehen sprachlicher Äußerungen andere Formen der linguistischen Verarbeitung auf Satz- und Textebene als dem Mitteilen eigener Gedanken.
Den letzten internationalen Kongressen unseres Verbandes fehlte die Sektionsarbeit zur Ausspracheschulung. Die phonetisch-didaktisch interessierten Deutschlehrer hatten folglich kein Forum, das einen internationalen und interdisziplinären Austausch von Erfahrungen und Forschungsergebnissen erlaubt hätte. Was Wunder, daß wir Nachholbedarf anmelden.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Internationalen Deutschlehrertagung wird dieses Thema explizit zur Diskussion angeboten. Die beiden Begriffe stehen in engem Zusammenhang mit der Hinwendung zu einem lernerzentrierten schulischen Fremdsprachenunterricht, wie er seit Mitte der 80er Jahre verstärkt gefordert, in der Praxis wohl aber weniger konsequent vermittelt wird. Beide Bezeichnungen signalisieren die objektive Notwendigkeit und zugleich die subjektive Möglichkeit, sprachliche Lehr- und Lernprozesse zu effektivieren.
Als Ausgangsbasis für die Sektionsarbeit wollen wir kurz markieren, welchen Stand der Einsatz der neuen technikgebundenen Lernmittel im FU erreicht hat. Unter 2. und 3. sind Positionen und Probleme bei der Nutzung von Video bzw. Computer dargestellt; vorab haben wir unter 1. eine Reihe von Fragen aufgelistet, die Fremdsprachenlehrer wie -didaktiker im Hinblick auf die sog. neuen Medien generell beschäftigen und die z. T. noch weiterreichender Klärung bedürfen.
Im Unterricht des Deutschen als Fremdsprache wird immer noch – oder: schon recht lange wieder – Literatur gelesen. Das belegen auch die vielen und vielfältigen Beiträge der vergangenen IDV-Tagungen. Daß es sinnvoll ist, literarische Texte im Fremdsprachenunterricht Deutsch einzusetzen, darf trotz allen Methodenwechsels und über alle Reformen hinweg als unbestritten gelten.
Erstmalig seit Bestehen der IDV-Tagungen wird der Kunst (im engeren Sinne der Bildenden Kunst und der Musik) eine eigene Sektion zugewiesen. Die Veranstalter waren gut beraten, dem Trend zu entsprechen, der sich in den letzten Jahren abzuzeichnen beginnt, nämlich den DaF-Unterricht um den Bereich des visuell und auditiv Ästhetischen zu erweitern.
Sektion 14 hat sich das Ziel gesetzt, den Effekt und die Motivationskraft von Projektunterricht theoretisch und praktisch nachzuweisen. Als Potenzen des Projektunterrichts werden immer wieder genannt: Learning by Doing – handlungs- und problemorientiertes aktives Lernen, kooperatives Arbeiten in den Gruppen. Daraus abzuleiten sind soziales Lernen, Entwicklung von Sozialverhalten.
Es besteht in der Fremdsprachendidaktik in der Bundesrepublik Konsens darüber, daß mit dem FU mindestens drei Lehrziele verbunden werden können: [...]
Die Welt ist- seit der "Entdeckung" Amerikas im 15. Jahrhundert - immer "kleiner" geworden. Transport- und Kommunikationsmittel werden immer effektiver; die Mobilität wächst ganz allgemein. Diese Tendenz hat sich zweifelsohne auch auf die gesellschaftlich-politischen Entwicklungen der letzten Jahre ausgewirkt – mit deren positiven wie negativen Folgen.
Das vorliegende Fernstudienmaterial wendet sich besonders an Lehrer und Germanisten, die sich auf dem Gebiet Deutsch als Fremdsprache weiterbilden möchten. Es empfiehlt sich vorrangig für das Selbststudium, ist aber auch sehr gut für seminaristische Veranstaltungen von Lehrerstudenten geeignet.
"Mit Bildern lernen" ist der Titel eines Buches, dessen Anliegen nach Auffassung der Autoren darin besteht, (1) im Sinne eines Fortbildungsangebotes für Lehrerinnen und Lehrer die Funktionen des Bildes im modernen Sprachunterricht sowohl im Überblick als auch anhand von Beispielen einfallsreich darzustellen; (2) eine "Seh- und Zeichenschule" als Anleitung zur Kreativität beim Herstellen eigener visueller Materialien (Tafelzeichnungen, Folien usw.) zu sein; (3) ein konkretes Angebot an bildgestützten Übungen und Spielen bereitzustellen, worauf im Unterricht bzw. bei der Unterrichtsvorbereitung zurückgegriffen werden kann.
Mag auch an Einführungen in die Linguistik kein Mangel herrschen, dieses Studienbuch füllt eine Lücke: Es basiert zwar (wie bei dieser Textsorte üblich) auf einer (zweisemestrigen Züricher) Lehrveranstaltung für angehende Germanisten, geht aber in der Breite und Gründlichkeit der Darstellung weit über den Rahmen eines linguistischen Grundkurses hinaus; kaum je dürfte ein Kandidat bei der Abschlußprüfung den gesamten Stoff dieses Buches beherrschen.
Alle Lehrenden des fremdsprachlichen Deutschunterrichts wissen es: Das Gespräch in der Fremdsprache braucht mehr als nur sprachliche Kenntnisse, um erfolgreich zu sein. Gerade bei den Begrüßungs- und Vorstellungsritualen, beim "Duzen" oder "Siezen", beim Fragen nach dem Gesundheitszustand usw. ist besonderes Wissen über das kulturelle Ambiente und die sozialen Gegebenheiten erforderlich, um dem berühmten "Fettnäpfchen" zu entgehen.
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