DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1971.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1971 |
Veröffentlicht: | 1971-01-01 |
Die folgenden Überlegungen gehen von der Tatsache aus, daß es offensichtlich gegenwärtig noch keine objektiv völlig gesichterten Kriterien für die Messung von sprachlichen Leistungen im Sprachunterricht gibt. Andererseits sind in der modernen linguistischen Theorie in den letzten Jahren Verfahren für die Festlegung verschiedener Stufen der Abweichungen von dieser vollen Grammatikalität entwickelt worden.
Das dem Beitrag zugrunde liegende Satzgliedsystem basiert auf der Zweigliedrigkeit des deutschen Satzes. Der Satz wird in eine Sphäre des Subjekts und eine des Prädikats geteilt (W. Schmidt, W. Admoni, W. Flämig u. a.). Diesen beiden Sphären entsprechen auf der Wortartebene die Gruppe des Substantivs und die des Verbs. Im Mittelpunkt der Prädikatssphäre steht das eigentliche Prädikat, zu dem ich das Verb und mit ihm besonders eng verbundene Glieder zähle. Attribute sind Satzgliedteile bei den Satzgliedern Subjekt, Objekt, adverbiale Bestimmung und Prädikativum.
Viele Bulgaren nutzen in der Urlaubszeit die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Ausländern, um im sog. natürlichen Sprachmilieu ihre Sprachkenntnisse zu vervollständigen. Für mich ist es besonders interessant, Gesprächen zwischen Bulgaren und Deutschen zuzuhören, die deutsch geführt werden. Es hat den Anschein, als ob Bulgaren in der mündlichen Rede ausschließlich die zusammengesetzte Form des Futurs für die Zukunft verwendeten.
Der Schwund der Präteritums und des Plusquamperfekts in den oberdeutschen Mundarten (16.–17. Jahrhundert) hatte u. a. die Herausbildung einer doppelten Perfektumschreibung vom Typus ich habe vergessen gehabt zur Folge, die hier das fehlende Plusquamperfekt ersetzt und als gleichberechtigtes Glied des Tempussystems, also als eine Zeitform, angesehen wird. Ob die letzte Feststellung auch für analoge Erscheinungen der Hochsprache gilt, versuchen wir nachstehend zu beantworten.
In der Fachliteratur ist sehr häufig von „normaler Sprechgeschwindigkeit“ die Rede, ohne daß die Autoren näher auf die darunter zu verstehenden Werte bzw. Kennziffern der Geschwindigkeit eingehen. Ähnlich problematisch ist der Begriff der „Korrektheit“ der mündlichen Rede, denn es ist zweifelhaft, ob die freie mündliche Rede an den Normen der Schriftsprache orientiert sein kann, da auch gebildete deutsche Muttersprachler nicht in der Lage sind, längere Passagen in reinem Schriftdeutsch zu formulieren, sofern nicht eine eingehende Vorbereitung vorausging.
Technische Lehrmittel, vor allem Tonbandgeräte, finden in den letzten Jahren in steigendem Maße Eingang in den Fremdsprachenunterricht. Das trifft ganz besonders für die Hochschulen zu, die in der Sowjetunion sowie in einer Reihe anderer Länder mit besonderen Sprachlabors (TFK) ausgestattet sind, deren technische Ausrüstung eine gleichzeitige intensive Sprechpraxis aller Studenten einer Lehrgruppe unter der Anleitung und Kontrolle durch den Dozenten am Steuerpult gestattet.
Der Text ist die Grundlage für die sprachliche und ideologisch-erzieherische Arbeit im Fremdsprachenunterricht. Von seiner Qualität hängt auch größtenteils die Realisierung der Lehrplanaufgaben ab. Dies gab Anlaß, daß sich zu jeder Zeit eine Reihe von Sprachpädagogen, Psychologen, Methodikern und Praktikern mit der Frage der Textauswahl und der Prinzipien, auf denen ihre Gestaltung zu beruhen hat, beschäftigten.
Wenn der Student irgendeiner Fachrichtung an der Universität, Hoch- oder Fachschule die grundlegende Grammatik der Fremdsprache kennengelernt hat und sie anzuwenden versteht und über einen bestimmten Grundwortschatz verfügt, drängt es ihn zu Texten seines Fachgebietes oder zumindest nach solchen, die seinen Fachinteressen weitgehend entgegenkommen. Ihn davon abhalten und im Deutschunterricht bei Texten mit Alltagsthematik verharren lassen zu wollen, verminderte nicht nur die Lernbereitschaft, sondern hieße den Fremdsprachenunterricht von den praktischen Bedürfnissen isolieren und seine Wirksamkeit abschwächen.
Soll unangemeldet/überraschend oder angemeldet hospitiert werden? Welche Rolle spielt die Hospitation in der Leitungstätigkeit des Direktors? Welchen Vorteil bietet eine komplexe Hospitation, d. h. wenn mehrere Stunden hintereinander entweder in der gleichen Stoffeinheit oder in der gleichen Klasse hospitiert wird? Wer hospitiert: der Direktor oder ein anderes Schulleitungsmitglied, ein Schulfunktionär – z. B. der Schulrat, ein Schulinspektor – oder der Mentor, der Fachberater oder ein Fachkollege?
Die folgenden Bemerkungen sollen einen knappen Überblick über charakteristische Aussprachefehler Deutsch lernender Araber geben. Dabei beziehen sich die Beobachtungen im wesentlichen auf arabische Studenten, für die Deutsch die erste (europäische) Fremdsprache ist.
Die schnelle Entwicklung der Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten führte zu einer Revolution auf dem Gebiet der Technik. Dieser technische Fortschritt muß sich auch im Unterrichtsprozeß widerspiegeln, wenn dieser intensiver und damit effektiver werden soll.
Vom 29.–30. Oktober 1970 fand in Budapest eine Konferenz ungarischer Deutschmethodiker und Lehrbuchautoren statt. Die Konferenz war eine gemeinsame Veranstaltung des Kultur- und Informationszentrums (KIZ) der DDR in Budapest und des Ungarischen Pädagogischen Zentralinstituts (UPZI). Aufgabe der Konferenz war es, einen Gedankenaustausch über die wichtigsten Fragen der Deutschmethodik und Lehrbuchentwicklung zwischen Fachleuten aus der DDR und UVR zu führen. Die Initiative ging von seiten des KIZ aus. Von ihm wurden auch die Fachleute aus der DDR eingeladen. Das UPZI lud die ungarischen Fachleute ein: Lehrbuchautoren und Redakteure, Universitätsdozenten, Fachinspektoren usw.
Vom 12. bis 14. Oktober 1970 fand an der Pädagogischen Hochschule Dresden eine Wissenschaftliche Konferenz zu Fragen der Weiterentwicklung des Russischunterrichts in der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule sowie zur Russischlehrerausbildung statt. Diese Konferenz wurde von der Sektion Slawistik der PH Dresden und dem Institut für Fremdsprachen der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften Berlin gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Die Veranstalter hatten sich das Ziel gesteckt, durch praxisnahe Gestaltung der Konferenz einen wirkungsvollen Beitrag zur Realisierung der vom VII. Pädagogischen Kongreß und der 3. Hochschulreform gestellten Aufgaben zu leisten.
Viele Menschen brauchen heute Fremdsprachenkenntnisse für die tägliche Praxis. Deshalb ist auch die Öffentlichkeit an solchen Fragen, die in den beiden in polnischer Sprache erschienenen Broschüren behandelt werden, sehr interessiert. Als vor ca. 20 Jahren die ersten Sprachlabors auftauchten, in denen ausgewählte Satzmodelle intensiv und individuell geübt werden konnten, wurden sie von vielen als ein „Wundermittel“ begrüßt, daß alle Probleme mit einem Schlag lösen könnte.
Die Mitteilung auf der dritten Umschlagseite des Heftes 6/1970 hatte – wie zu erwarten war – ein vielfältiges Echo zur Folge. Fragen nach genaueren Informationen über das, was „Deutsch als Fremdsprache“ mit Beginn des Jahres 1971 an Veränderungen aufweisen wird, erreichten die Redaktion; auf sie sei hier in notwendiger Kürze eingegangen.
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