DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2001.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2001 |
Veröffentlicht: | 2001-12-01 |
Es gibt immer wieder sprachbezogene Themen, die in der interessierten Öffentlichkeit und im wissenschaftlichen Diskurs eine wichtige, wenn nicht gar eine beherrschende Rolle spielen. Zwischen emotional-aufgeregtem Lamentieren und rational-ausgewogenem Argumentieren existieren dabei vielfältig abgestufte Meinungsäußerungen. War etwa über Jahre hin die sprachliche Entwicklung in Ost und West des geteilten Deutschland eine häufig behandelte Thematik, die nach der Wiedervereinigung merklich weniger, wenngleich weiterhin besorgte Aufmerksamkeit gefunden hat und findet (vgl. Hellmann 2000), oder beschäftigte jüngst die Rechtschreibreform weiteste Kreise der Bevölkerung, wie jedem Leser und Hörer präsent ist, so ist gegenwärtig die Frage der Anglisierung bzw. Amerikanisierung des Deutschen im Zusammenhang mit dem Sprachverfalls-Thema in den Vordergrund getreten. Kontaminierende Bildungen wie "Denglisch", "Engleutsch" oder "Germeng" kennzeichnen oder brandmarken diesen Überfremdungsprozess (Hoberg 2000).
Lerner von Deutsch als Fremdsprache sehen sich häufig vor unerwartete Schwierigkeiten gestellt, wenn sie versuchen außerhalb des Unterrichts mit Muttersprachlern des Deutschen zu kommunizieren, die nicht die Standardsprache verwenden. So wurde z. B. die chinesischstämmige Europameisterin im Tischtennis Qianhong Gotsch nach dem Gewinn der Europameisterschaft in der SWR3-Fernsehsendung "Sport im Dritten" im Mai 2000 über ihre Erfahrungen mit Schwäbisch sprechenden Mitbürgern in ihrer Wahlheimat Betzingen befragt. Sie berichtete sinngemäß, dass sie zwar in der Volkshochschule Deutsch erlernt habe, aber außerhalb des Unterrichts die Dialekt sprechenden Mitbürger nicht zu verstehen vermochte.
Die neue deutsche Rechtschreibung, wie sie ab dem 1. August 1998 mit einer Übergangszeit bis zum Jahr 2005 gilt, wird selbstverständlich auch im Ausland rezipiert – u. a. muss sie in Unterricht und Lehrmaterial umgesetzt werden. Im vorliegenden Beitrag geht es darum, Probleme darzustellen, die mit der Umsetzung der reformierten Rechtschreibung in zwei von mir mitverfassten bilingualen Wörterbüchern mit Deutsch und Dänisch verbunden waren, und im Lichte dieser Ausführungen einige Vorschläge zur Präzisierung des amtlichen Regelwerks und der lexikografischen Praxis zu unterbreiten.
Motivation wird in der Fachliteratur zum Fremdsprachenlernen und -lehren für vieles verantwortlich gemacht: Sie beeinflusse die Wahl eine bestimmte Fremdsprache zu lernen, den Lernprozess, das Verhalten im und nach dem Unterricht, den Lernerfolg, die Benutzung geeigneter Lernstrategien oder auch die Behaltensleistung (vgl. u. a. Dörnyei 1994a; Gardner/Tremblay 1994a; Maclntyre/ Charos 1996; Oxford/Shearin 1994). Auch Praktiker meinen häufig, dass eigentIich alles, worum sie sich bemühten, keinen Wert habe, wenn die Schüler nicht motiviert seien, und nicht wenige Lehrer erhoffen sich gar Wunder, bekämen sie nur die Motivation der Schüler "in den Griff".
Niemand wird bezweifeln wollen, dass Instruktionsmaßnahmen im Fremdsprachenunterricht eine zentrale Bedeutung zukommt. Unzählige Lehrende auf der ganzen Welt werden dies intuitiv bestätigen. Instruktionsmaßnahmen sind einer von vielen Faktoren, deren Zusammenwirken in das Produkt Fremdsprachenerwerb mündet. Fremdsprachenerwerbsforscher haben den Stellenwert von Instruktionsmaßnahmen aus zwei Perspektiven erforscht, die sich jeweils auf eine sehr allgemein formulierte Forschungsfrage zurückführen lassen. Die erste Forschungsrichtung versucht eine Frage zu beantworten, die in der von Long (1983) kreierten englischsprachigen Formulierung ("Does instruction make a difference?") wohl zu einer der in der Fachliteratur am meisten zitierten Phrasen wurde.
Diesen Text schrieb die tschechische Studentin Jana Kovarova während ihres Teilzeitstudiums, das sie im Rahmen eines EU-Mobilitätsprogramms an der Technischen Universität Dresden im Wintersemester 2000/2001 absolvierte. Der äußere Anlass war ein Wettbewerb, zu dem der Lehrbereich Deutsch als Fremdsprache des Instituts für Germanistik der TU Dresden aufgerufen hatte. Er war in Vorbereitung auf das Europäische Jahr der Sprachen 2001 ausgelobt worden. Unter dem Titel "Lehr- und Lernwelten" waren Reflexionen über unterschiedliche Lehr- und Lerninhalte, -Situationen, -ziele und -methoden gefragt und differenzierte Einblicke in Sprachlern(er)biographien erwünscht.
Zwar finden sich einzelne Ansätze zur Erstellung eines Inventars der gegenwärtig allgemein bekannten Idiome des Deutschen, vgl. dre "Pilotstudie" (in Dobrovol'skij 1997: 263-288), die eine Liste von rund 850 intersubjektiv geläufigen Idiomen umfasst. Bei dieser Beurteilung der Geläufigkeit steht die zeitliche Dimension im Vordergrund: Ausgeschlossen werden veraltete Idiome wie in Sack und Asche gehen oder jmdm. einen Schur antun. Dass die räumliche Dimension (die diatopische Gliederung des Sprachraums) ein ebenso zentrales Problem der Phraseologieforschung darstellt, wurde bisher kaum bemerkt.
A. Francke Verlag, Tübingen/Basel 1999, 378 S., 49,80 DM
Editions Rodopi, Amsterdam 2000, 222 S. (Deutsch: Studien zum Sprachunterricht und zur Interkulturellen Didaktik, 4)
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2000, 218 S., 116,00 DM (Linguistische Arbeiten, 423)
Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 1997, 165 S., 28,00 DM (Perspektiven Deutsch als Fremdsprache, 9)
Stauffenburg Verlag, Tübingen 2000, 164 S., 68,00 DM
Verlag J. B. Metzler, Stuttgart!Weimar 2000, 815 S., 59,80 DM
Gunter Narr Verlag, Tübingen 1998, 237 S., 78,00 DM (Forum für Fachsprachen-Forschung, 51)
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