DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1985.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1985 |
Veröffentlicht: | 1985-07-01 |
Am 1. August 1975 wurde von führenden Repräsentanten aus 35 Staaten die Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki unterzeichnet. Zehn Jahre KSZE-Prozeß zeigten, daß trotz angespannter internationaler Lage und zahlreicher Rückschläge bei der Umsetzung der KSZE-Normen der "Geist von Helsinki" keine vergangene Größe ist. Die internationalen kulturellen Beziehungen können auf der Basis dieses Dokuments wesentlich dazu beitragen, den Frieden in der Welt zu sichern und die Völkerverständigung zu fördern. Die DDR beteiligt sich prinzipiell und aktiv an der Durchsetzung der Grundsätze von Helsinki in den internationalen Beziehungen.
In den Jahren 1985 und 1986 jähren sich zum zweihundertsten Male die Geburtstage von Jacob und Wilhelm Grimm. Als die beiden ältesten Söhne des Amtmannes Philipp Wilhelm Grimm im Kurfürstentum Hessen geboren (Jacob im Januar 1785 und Wilhelm im Februar 1786), sind die Brüder Grimm weit über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes durch ihre wissenschaftliche Leistung und durch ihre politische Gesinnung bekannt.
Ausgehend von den jeweils selbständigen Zielstellungen von Landeskunde und Soziolinguistik sowie der Notwendigkeit integrativer Forschungsarbeit, werden Berührungspunkte im Gegenstandsbereich der beiden Disziplinen markiert und konkrete Themenkomplexe für ein interdisziplinäres Zusammenwirken vorgestellt. Der grundlegende Ansatz liegt in der Zusammenführung von Untersuchungen zur Dialektik sprachlich-kommunikativer und anderer gesellschaftlicher Prozesse. Das interdisziplinäre Vorgehen im Berührungsfeld von LK und SL unterstützt eine schärfere Profilierung und Problematisierung von Ansätzen für die wissenschaftliche Arbeit und mögliche Untersuchungsrichtungen.
Vf. analysiert die Modalwörter als nichtpropositionale Einstellungsindikatoren und unterscheidet zwischen (a) primären wie gewiß, wahrscheinlich und sekundären wie wirklich, tatsächlich sowie (b) Hypothesenindikatoren (sicher, offenbar) und Wissensindikatoren (zweifellos, tatsächlich). Mit Hilfe eines Systems oppositiv geordneter Merkmale werden die Gruppen weiter untergliedert und auch feinere Unterschiede zwischen bedeutungsähnlichen Modalwörtern aufgedeckt. Vf. weist u. a. nach, daß der Ausdruck unterschiedlicher Wahrscheinlichkeitsgrade nur einer unter mehreren Bedeutungsaspekten von Hypothesenindikatoren ist.
Unsere Analysen reihen sich ein in eine wachsende Zahl von Arbeiten, die unter dem Einfluß der Valenztheorie und Abhängigkeitsgrammatik sowie der semantischen Komponentenstrukturanalyse ausgewählte Verben – seltener phraseologische Einheiten – des Deutschen wie auch anderer Sprachen beschrieben haben.
Häufig ist die Ursache für Fehlleistungen auf dem Gebiet der Phraseologie ein mangelhaftes Verständnis des Bildmotivs bzw. ein falscher Gebrauch von Phraseologismen, deren Bildmotiv zwar in der Muttersprache, jedoch nicht in der Fremdsprache existiert. Um eine Erhöhung des Bildverständnisses und eine Senkung fehlerhafter Bildungen zu erreichen, müssen Bildmotive und ihre Ausdrucksformen zweier Sprachen verglichen werden, wobei besonders die emotional-wertende Funktion der Phraseolexeme Beachtung finden muß.
Unter Sprachhandlung wird eine konkrete Sprachtätigkeit verstanden, die auf einem Text beruht, der bestimmte Kommunikationsaufgaben verwirklicht sowie auf bestimmte Adressaten bezogen und situativ determiniert ist. Im FU ist infolge häufig fehlender natürlicher Kommunikationssituationen die Steuerung der Sprachhandlungen durch kommunikative Aufgabenstellungen notwendig, als deren Grundlagen bei Monologtexten das Arsenal der funktionalkommunikativen Sprachbeschreibung fungieren kann. Bei Dialog- und Polylogtexten hingegen eignen sich alternierende Dialogrepliken in Verbindung mit dem initiativen und reaktiven Illokutionspotential von Sprechakttypen.
Im Rahmen der Aufgabe, den FU kommunikativer zu gestalten, konzentrieren sich die Verfasser auf Funktion, Adressatengerechtheit und Authentizität von Lehrbuchtexten. Dazu werden neben einer kritischen Wertung ausgewählter Literatur anhand eines Themenkomplexes (Berufswahl) Beispiele gegeben, die exemplarisch Anregungen an Lehrbuchautoren und Lehrende vermitteln. Der Aufsatz soll dazu beitragen, aus der Sicht der Erfahrungen im Deutschtunterricht für Ausländer weitere Antworten auf die nach wie vor aktuelle Frage zu geben: Was für Texte brauchen wir?
Im vorliegenden Beitrag werden informierende, klärende, aktivierende und kontaktive (Teil-)Texte hinsichtlich der Gegenstandsbezogenheit und Operationalität, des konditionalen und funktionalistischen Bezugs, des Verhältnisses von vorbereiteter und nicht unmittelbar vorbereiteter sowie reproduktiver, reproduktiv-produktiver und produktiver Sprachausübung untersucht. Daraus werden Schlußfolgerungen gezogen für die zielgerichtete Übungsgestaltung zur Realisierung der genannten Texte.
Das Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR führte anläßlich des 200. Geburtstages von Jacob und des 125. Todestages von Wilhelm Grimm vom 13. bis 15. November 1984 in Berlin eine internationale sprachwissenschaftliche Konferenz zur Geschichtlichkeit und Aktualität des Wirkens der Brüder Grimm durch.
Vom 6. bis 8. November 1984 fand im Zusammenhang mit der Tagung der bilateralen Germanistenkommission DDR – VRP beim Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR eine wissenschaftliche Arbeitstagung zum Thema "Forschungen zur deutschen Grammatik – Ergebnisse und Perspektiven –" statt.
Der Vf. gibt nicht schlechthin eine Einführung in die deutsche Wortbildung, er legt vielmehr ein pädagogisch-didaktisch aufbereitetes Lehr- und Arbeitsbuch für Lernende des Deutschen als Fremdsprache vor.
Die Publikation ist eine gekürzte, teilweise veränderte Fassung der Abhandlung "Die Zusammensetzung im Deutschen und ihre Äquivalenz im Polnischen", die 1980 als Dissertation an der Universität Wrocław angenommen wurde.
Der Sammelband stellt sich "als DDR-Beitrag einem von A. Szulc (Jagiellonen-Universität Kraków) 1981 unter dem Titel 'Studien zum polnisch-deutschen Sprachvergleich 1' (...) herausgegebenen Sammelband zur Seite, der in der VR Polen im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojekts geleistete Untersuchungen vorstellt" (S. 7). Der DDR-Beitrag umfaßt insgesamt 9 Aufsätze, die sich in die "von der DDR-Seite übernommenen Schwerpunkte des gemeinsamen Forschungsprojekts 'Verb' und 'Syntaktische Strukturen'" (S. 7) einordnen.
Die mit der sogenannten "pragmatischen Wende" vor nunmehr über einem Jahrzehnt eingeleitete Erweiterung des Gegenstandsbereichs der linguistischen Forschung und speziell die damit verbundene Orientierung auf den Handlungs- bzw. Tätigkeitsaspekt der Sprache beginnt ihre Früchte auch in verschiedenen z. T. unerwarteten Bereichen zu tragen.
Man wird die vorliegende Publikation schon deshalb begrüßen, weil es einerseits bisher kaum Übungsbücher zu den Partikeln gibt andererseits die Partikeln gerade zu den Bereichen gehören, "in denen sich ein großes sprachliches Defizit bei Ausländern bemerkbar macht" (S. 5).
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