DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2002.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2002 |
Veröffentlicht: | 2002-05-01 |
Obwohl der interaktionale Gebrauch von Sprache – d. h. Sprache in konkreter mündlicher Kommunikation – der grundlegende ist und alle anderen Formen des Sprachgebrauchs bei weitem überwiegt, orientieren sich sowohl linguistische Analysen als auch Grammatiken zum Deutschen mit wenigen Ausnahmen (z. B. Zifonun et al. 1997) fast ausschließlich an der Schriftsprache. Auch die im Deutsch-als-Fremdsprache- Unterricht übermittelten sprachlichen Strukturen und Normen weisen eine klare Orientierung an schriftsprachlichen Regeln auf.
Wenn die Deutsche Bahn glaubt, ihre Toiletten in Convenience Center umbenennen und Handystraps, Dual-Time Wecker und Meeting-Timer anbieten zu müssen, die man im Bahnshop erwerben kann, dann ist das nicht deshalb so ärgerlich, weil die Sprache wieder mit einigen Anglizismen „bereichert“ worden ist, sondern weil solch offensichtlicher Missbrauch kaum mehr eine rationale Diskussion über deren Einfluss zulässt.
Die Phonetik als Wissenschaft beschäftigt sich mit der lautlichen Seite des Kommunikationsvorgangs. Sie untersucht die konkreten, messbaren artikulatorischen, akustischen und auditiven Eigenschaften der Sprache. Traditionell basiert die phonetische Forschung auf Erkenntnissen der Anatomie, Physiologie, Neurologie und Physik. Sie steht zudem in engem Zusammenhang mit der Phonologie, die eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft ist und oft auch als funktionale (funktionelle) Phonetik bezeichnet wird; ihr Gegenstand sind die bedeutungsunterscheidenden Sprachlaute (Phoneme), ihre relevanten Eigenschaften, Relationen und Systeme, die unter synchronischen und diachronischen Aspekten betrachtet werden (vgl. Bußmann 1990: 581).
Nicht nur in der Psychologie ist seit längerer Zeit ein verstärktes Interesse an Fragestellungen, die sich mit Emotionen beschäftigen, zu verzeichnen. Für die Linguistik kann eine ähnliche Orientierung festgestellt werden. Bereits Bally (1935) als Vertreter einer „affektiven Linguistik“ vertritt die Auffassung, dass die Bedeutung jeder Aussage von einer emotionalen Komponente mitbestimmt wird. Die Sprache sei nicht nur ein Mittel der Verständigung, sondern ebenso ein Mittel der Affektäußerung. Diese Auffassung vertreten eine Reihe von Linguisten. So ist mit Dane¡ s (1987: 274) jede Äußerung mit einem emotionalen Wert und damit auch mit einer Bewertung verbunden. Der Autor spricht von einem stets vorhandenen emotionalen Grundgefühl, das in einer jeweiligen Situation in einen angeregten Zustand übergeht (vgl. auch von Polenz 1988: 219; Schwerdtfeger 1997: 599).
Im folgenden Betrag wollen wir geltende Lehrpläne für den Fremdsprachenunterricht (FU) daraufhin prüfen, wie darin die Befähigung zum Ausdruck von Emotionen in der Fremdsprache als Lernziel expliziert wird. Zunächst wird gezeigt, welche Bedeutung Emotionen in unserem Leben sowie beim Fremdsprachenlehren und -lernen haben. Vor diesem Hintergrund werden dann die entsprechenden Zielsetzungen in Rahmenplänen/Richtlinien aus einigen Bundesländern, Österreich, Polen, vom Goethe-Institut für den Mittelstufenunterricht, im Zertifikat DaF (1992) und in Kontaktschwelle DaF (1985) einer eingehenden Analyse unterzogen um eventuelle Defizite, Widersprüche oder Unzulänglichkeiten bei der Lernzielbestimmung aufzudecken und zu diskutieren.
Alle Beschreibungen der Fügung werden + Infinitiv setzen sich mit der Frage auseinander, in welcher Beziehung die so genannte „temporale“ Bedeutung (Sie wird morgen wiederkommen) zur „modalen“ Bedeutung (Er wird (wohl) gerade arbeiten) steht. Dabei geht es auch meistens um die Funktion von werden: futurisches Hilfsverb oder Modalverb? Ich möchte in diesem Beitrag zeigen, dass es möglich ist, zu einer einheitlichen Beschreibung aller Verwendungsweisen der Konstruktion werden+Inf zu gelangen, die sich weder für eine primär temporale noch eine primär modale Bedeutung entscheidet, sondern die auf der pragmatischen Funktion dieser Konstruktion beruht.
Der Bereich der unter dem Stichwort „Pragmatik“ zusammengefassten Erscheinungen gehört bekanntlich zu den Gebieten, die erst in jüngerer Zeit genauer in das Blickfeld der Forschung getreten sind und die deshalb auch mit vielen ungelösten Problemen und kontroversen Erklärungsversuchen behaftet sind. Deshalb ist es einerseits verdienstvoll, andererseits aber auch gewagt, diesen Bereich in Gestalt einer „Einführung“ für Studenten (etwa im 3. Semester) zu präsentieren.
Bekanntlich ist „Sprachspiel“ in der sprachwissenschaftlichen Terminologie zweifach besetzt. So wird „Sprachspiel“ im Anschluss an den späten Wittgenstein sprachphilosophisch wie kommunikationstheoretisch orientiert gebraucht, „um die Verflechtung der Verwendung sprachlicher Zeichen mit anderen sprachlichen Zeichen sowie mit den verschiedenen Formen nichtsprachlichen Handelns auszudrücken“ (Blume/Demmerling 1998: 276), um also die Komplexität kommunikativer Tätigkeit als Zusammenspiel von sprachlichem und nichtsprachlichem Handeln zu fassen.
Im Leipziger Schubert-Verlag erschien im Jahr 2000 von Anne Buscha und Gisela Linthout „Das Oberstufenbuch Deutsch als Fremdsprache. Ein Lehr- und Übungsbuch für fortgeschrittene Lerner“ (212 S.). Ein anspruchsvoller Titel: „Das Oberstufenbuch“. Und doch auch wieder nicht, denn es ist m. W. tatsächlich das einzige in Deutschland erschienene Lehrbuch (LB), das auf die Zentrale Oberstufenprüfung des Goethe-Instituts (wie auf Teile des Kleinen Deutschen Sprachdiploms) hinarbeitet und die Lerner auf diese Prüfungen vorbereiten will.
Der von Christian Fandrych und Ulrike Tallowitz vorgelegte Band „Klipp und klar. Übungsgrammatik Grundstufe Deutsch in 99 Schritten“ (Ernst Klett International, Stuttgart 2000, 232 S., mit Lösungen 256 S.) will kursbegleitend und für das Selbststudium den kompletten Grammatikstoff des neuen Zertifikats DaF „kurz und knapp, klar und deutlich, einfach, praktisch, übersichtlich“ präsentieren. Er enthält neben 99 Doppelseiten Grammatikerklärungen und -übungen einen Anhang mit Wortlisten und ein ausführliches Register sowie (je nach Ausgabe) einen Lösungsschlüssel.
„Kurz, Deutsch als Fremdsprache ist am Ende des zweiten Jahrtausends längst noch nicht am Ende.“ Dieser Satz findet sich auf S. 150 des hier zu besprechenden Handbuchs. Mit ihm ist ein Kompendium und Nachschlagewerk zu einem Forschungs-, Lehr- und Lerngegenstand entstanden, das zeigt, wie vielseitig das ist, was heute zu Deutsch als Fremdsprache (DaF) zu rechnen ist, und welche geografische Verbreitung das Deutsche auch heute noch hat, wenn sein Zentrum auch auf Europa, stärker Mittel- und Osteuropa als EU-Raum, bezogen ist, was nicht nur daran liegt, dass das muttersprachliche Gebiet des Deutschen in Mitteleuropa liegt.
„Kurz, Deutsch als Fremdsprache ist am Ende des zweiten Jahrtausends längst noch nicht am Ende.“ Dieser Satz findet sich auf S. 150 des hier zu besprechenden Handbuchs. Mit ihm ist ein Kompendium und Nachschlagewerk zu einem Forschungs-, Lehr- und Lerngegenstand entstanden, das zeigt, wie vielseitig das ist, was heute zu Deutsch als Fremdsprache (DaF) zu rechnen ist, und welche geografische Verbreitung das Deutsche auch heute noch hat, wenn sein Zentrum auch auf Europa, stärker Mittel- und Osteuropa als EU-Raum, bezogen ist, was nicht nur daran liegt, dass das muttersprachliche Gebiet des Deutschen in Mitteleuropa liegt.
Dieses Buch besteht aus zwölf Kap., die man in zwei Teile untergliedern kann. Im ersten Teil, der die Kap. 1 und 2 umfasst, werden die ideologischen Grundlagen des konstruktivistischen Ansatzes diskutiert, vom 3. Kap. ab wird das Potenzial des Einsatzes der Neuen Medien beim Fremdsprachenlernen beschrieben. Das 3. Kap. versucht die neuen Technologien in die Fremdsprachendidaktik zu integrieren.
Dies ist ein reiches Buch: ein Buch voll von Materialien, Perspektiven und Einsichten. Es ist auch ein eigensinniges Buch, das sich nicht streng an die Konventionen des wissenschaftlichen Schreibens hält: an luzide Darstellung und Besprechung vorliegender Modelle, an darauf basierende Kritik und Weiterführung, an schlanke Exposition und zielgerichtete Durchführung. Ortner schreibt mit dem Gestus der Distanzierung, insbesondere von der Tradition der Schreibforschung, auf die er sich gleichzeitig bezieht, und mit dem Anspruch, einen neuen, anderen Blick auf den Gegenstand zu werfen.
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