DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1975.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 1975 |
Veröffentlicht: | 1975-05-01 |
Mit diesem Artikel soll versucht werden, einige relevante sprachpsychologische Auffassungen auf ihre Bedeutsamkeit für den Fremdsprachenunterricht hin zu untersuchen. Der Hauptakzent des Beitrages liegt in dem Versuch zu zeigen, daß das im Fremdsprachenunterricht entwickelte methodische Instrumentarium als Ergebnis entsprechender Erfahrungen und Verallgemeinerungen der Unterrichtspraxis nicht nur durch didaktische und linguistische Erkenntnisse determiniert und komplettiert wird, sondern vor allem auch durch Nutzung sprachpsychologischer Theorien eine weitere wissenschaftliche Interpretation und Vervollkommnung erfahren kann, wodruch die fremdsprachenmethodischen Aussagen beweiskräftiger und präziser werden.
Im Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem der DDR werden neben der gesellschaftlichen Notwendigkeit des Erlernens von Fremdsprachen zugleich die wesentlichen Ziele charakterisiert, die auf den einzelnen Stufen im Rahmen der gegebenen Stundentafel zu erreichen sind. Das Gesetz orientiert vor allem darauf, daß die Schüler zu befähigen sind, „sich in den fremden Sprachen zu verständigen und einfache Texte allgemeinwissenschaftlichen Inhalts lesen und verstehen zu können“.
Die Theorie des Fremdsprachenunterrichts ist die für den Sprachunterricht kompetente wissenschaftliche Disziplin. Es ist aber nicht zu verkennen, daß sich die Theorie des Fremdsprachenunterrichts auf andere Wissenschaften gründet: Sprachwissenschaft, Didaktik, Psychologie, Unterrichtsmethodik, Kybernetik u. a. Eine der wichtigsten Grundlagenwissenschaften für den Fremdsprachenunterricht ist die Sprachwissenschaft.
In den letzten Jahren haben sich Aufsätze in Fachzeitschriften sowie selbständige Publikationen mehrfach mit substantivisch-verbalen Wortverbindungen, auch „einfache phraseologische Verbindungen“, „stehende analytische Verbalverbindungen“, „(feste) Verbalverbindungen“, „Streckformen“, „Funktionsverbformeln“, „Funktionsverbgefüge“, „nominale Umschreibungen“, „verbo-nominale Verbindungen“ genannt, beschäftigt.
Diese Arbeit soll unter anderem dazu beitragen, die im Sprachsystem angelegten stilistischen Potenzen erkennbar zu machen. Ausgangspunkt ist demnach die These, daß Stilgestaltung mit einem System stilistischer Mittel operieren muß, die sowohl sprachlicher als auch metasprachlicher Natur sind. Um diese These zu verifizieren, seien die Form-Bedeutung-Beziehungen innerhalb eines grammatischen Subsystems unter streng paradigmatischem Aspekt untersucht.
Der naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fremdsprachenunterricht kann nicht an der Tatsache vorübergehen, daß sich der Fachmann – vom Mathematiker bis zum Techniker – vieler Symbole, Abkürzungen und Formeln bedient, die „offensichtlich keine Wortbildungen sind, aber trotzdem als Bestandteile seiner Fachsprache im weiteren Sinne gesehen werden“ müssen. Das gilt – bezogen auf die Praxis der Sprachausbildung ausländischer Studenten in der DDR – sowohl für den studienvorbereitenden Sprachunterricht als auch für die Sprachübungen während des Fachstudiums.
Grammatiken der deutschen Sprache legen fest, daß der attributive Gebrauch des Infinitivs mit um zu nicht zulässig sei. So formuliert z. B. W. Jung in seiner „Grammatik der deutschen Sprache“, Leipzig 1967, S. 206: „Der als Attribut stehende Infinitiv ist nie ein Infinitiv mit um zu.“
Aus Anlaß des 25. Jahrestages der Gründung der DDR veranstalteten der Wissenschaftliche Rat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und das Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR vom 21. bis 23. Oktober 1974 in Sellin auf Rügen eine Arbeitstagung über aktuelle Probleme zur Entwicklung der marxistisch-leninistischen Sprachtheorie.
Das Wissenschaftsgebiet (WG) Methodik des Fremdsprachenunterrichts der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft (TAS) der Karl-Marx-Universität Leipzig führte am 10. Januar 1975 eine Arbeitstagung zu Problemen der Aneignung der Grammatik im Fremdsprachenunterricht an der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule unter dem Blickwinkel seiner Rationalisierung und Optimierung durch. Es ging darum, Konsequenzen für die Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts aus modernen Grammatiktheorien zu ziehen und diese mit einem kommunikativ profilierten und inhaltlich parteilich gestalteten Sprachunterricht zu verknüpfen.
Vom 31. Januar bis 1. Februar 1975 fand am KIZ der DDR in Prag eine Fachtagung der tschechoslowakischen Deutschlehrer statt. Sie wurde wieder vom Deutschlektorat in Zusammenarbeit mit dem Schulministerium der ČSR organisiert. Die Bedeutung, die diesen Tagungen beigemessen wird, kam auch diesmal dadurch zum Ausdruck, daß die Eröffnungsansprachen vom Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der DDR in Prag, G. König, und vom stellvertretenden Schulminister der ČSR, Dr. Jagoš CSc., gehalten wurden.
Dieses neue Buch aus der Feder der international bekannten Moskauer Germanistin stellte eine wichtige Bereicherung der Fachliteratur zur Stilistik der deutschen Sprache dar. Erstmalig wird hier eine Sammlung von Textinterpretationen aus verschiedenen funktionalen Stilbereichen vorgelegt, von denen jede einzelne als Illustration der in sich geschlossenen stiltheoretischen Konzeption Elise Riesels bezeichnet werden kann.
Der Reihe seiner deutsch-fremdsprachigen Bildwörterbücher hat der Leipziger VEB Verlag Enzyklopädie ein einsprachiges Bildwörterbuch Deutsch an die Seite gestellt, dem in dieser Zeitschrift Aufmerksamkeit gebührt. Der Band richtet sich „sowohl an den Deutsch lernenden Ausländer als auch an ... Sprachbehinderte, denen die deutsche Sprache erst künstlich angebildet werden muß“ (Vorwort).
Das vorliegende Buch möchte anregen, die „Muttersprache zu beachten und zu achten“, „sprachliche Äußerungen zu beobachten, über sie nachzudenken, ihren Bau und ihre Wirkung zu erfahren“ (Vorwort). Dem Verfasser geht es nicht darum, einen vollständigen Leitfaden der deutschen Sprache, einen vollständigen Abriß der Grammatik und der Stilistik vorzulegen. Er möchte vielmehr zur Entwicklung des sprachlichen Wissens und Könnens beitragen, möchte mit seinem Buch dazu verhelfen, daß die Sprache nicht nur unreflektiert und gedankenlos gebraucht wird, sondern daß ihr Wesen und ihre Funktion begriffen und die sprachlichen Mittel mit größerem Erfolg benutzt werden.
Mit den drei Büchern werden nunmehr einem größeren Benutzerkreis Lehrmaterialien zugänglich gemacht, die am Herder-Institut im Fach- und Sprachunterricht seit Jahren erprobt und genutzt werden. Die Lehrbücher sind nach übereinstimmenden Prinzipien gestaltet, was sich auch in den fast gleichlautenden Vorworten sowie in wesentlichen Übereinstimmungen bei der Auswahl und der Darstellung der Grammatik äußert; sie sind jeweils mit einem einsprachigen Vokabelverzeichnis versehen.
Das vorliegende Buch ist erschienen als Band 1 einer vom Zentralinstitut für Sprachwissenschaft an der Akademie der Wissenschaften der DDR herausgegebenen neuen Reihe „Sprache und Gesellschaft“, die dem Problem der Gesellschaftlichkeit der Sprache und ihrer Rolle im Kommunikationsprozeß gewidmet ist und in diesem Rahmen eine Auseinandersetzung mit bürgerlichen Sprachtheorien führt, die entweder die Sprache als System verabsolutieren und damit ihre gesellschaftliche Determination mißachten oder die Rolle der Sprache und der Kommunikation in der Gesellschaft überbewerten.
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.