DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2000.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-12-01 |
Die Funktionen der Fertigkeit Schreiben für das Erlernen einer Fremdsprache werden differenziert nach Schreiben in Hilfsfunktion, Schreiben zur Reflexion und Schreiben zur Bildung von Motivation. Unter diesen drei Aspekten werden die Lehrwerke "Die Suche 1" und "Moment mal" hinsichtlich ihrer Konzepte zum Schreiben im Fremdsprachenunterricht untersucht. Am stärksten wird das Schreiben zur Motivationsbildung genutzt. Zu oft wird jedoch die Fertigkeit Schreiben nur als Abschluss einer Übungssequenz zum Festigen eingesetzt, wodurch viele Potenzen ungenutzt bleiben.
Da die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung mit Blick auf die Fremdsprachler kaum diskutiert wird, möchte der Beitrag aus der speziellen Sicht des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremdsprache zur Diskussion beitragen- vor allem hinsichtlich des Grundkonzepts der Reform, ihres Werdegangs, ihrer Rezeption und besonders der neuen Regeln und Einzelfestlegungen. Trotz gewisser Unstimmigkeiten in der Reform ist das Fazit positiv: Die Rechtschreibung ist in vieler Hinsicht einfacher, weil systematischer geworden (z.B. infolge konsequenterer Schemakonstanz). Die Neuregelung vereinfacht das Schreiben und erleichtert damit das Vermitteln, Erlernen und Behalten.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass die traditionelle Zweiteilung der Fügewörter in Präpositionen und Konjunktionen nicht ausreicht, wird aufgrund gemeinsamer und unterschiedlicher Merkmale eine genauere Differenzierung vorgenommen: in Präpositionen, Konjunktionen/ Konjunktoren (traditionell: koordinierende Konjunktionen), Subjunktionen/Subjunktoren (traditionell: subordinierende Konjunktionen) und Adjunktionen/Adjunktoren. In die Betrachtung einbezogen werden auch die Ausgrenzung der so genannten "unechten" Konjunktionen, Übergänge zwischen Subklassen der Fügewörter sowie die "Binde"funktion weiterer Wortarten.
Seit dem Paradigmenwechsel in der Linguistik ist die kommunikationsorientierte Grammatikforschung bemüht grammatischen Formen kommunikativ-pragmatische Werte zuzuordnen, die aus deren Situationsbezug resultieren. In dem Beitrag wird dargestellt, dass einige Oppositionsformen des gesprochenen Deutsch zu kommunikativ-grammatischen Paradigmen zusammengefasst werden können, die im Sprachunterricht einsetzbar sind. Entwickelt wird diese Auffassung am Beispiel von Demonstrativ- und Indefinitpronomen.
Das Verhältnis zwischen Deutsch als Fremdsprache und der Grammatik des Deutschen wird zunächst anhand der grammatischen Kategorien des Verbs (Tempus vs. Genus verbi) und des Substantivs (Genus vs. Numerus) illustriert. Dabei wird gezeigt, wie eine verfremdende Perspektive sich Erkenntnis fördernd auf die Grammatikforschung auswirken kann. Anschließend wird am Beispiel von Valenz und Rektion die Verwendung linguistischer Begriffe im DaF-Unterricht diskutiert, wobei die Vermittlung an brasilianische Lerner als Beispiel dient. Es stellt sich heraus, dass die Grammatik für den Fremdsprachenunterricht nicht immer uneingeschränkt nützlich ist.
Vf. erläutert prototypisches Herangehen an sprachliche Einheiten und mentale Prozesse anhand der (sprachlichen) Kategorisierung, bezieht in seine Überlegungen drei Konzeptionen der Prototypentheorie ein (Prototypensemantik, Stereotypensemantik, Theorie der Familienähnlichkeit) und demonstriert die Anwendbarkeit dieser Theorie an semantischen Beziehungen in polysemen Wörtern und an interlingualer Konfrontation im Bereich der Lexik. Weiterfuhrende kognitive und prototypische Betrachtungen werden zu Erscheinungen in der Psychologie, in Humor und Komik und zur Metapher angestellt.
Der Beitrag behandelt die seit langem immer wieder diskutierte Hypothese einer so genannten kritischen Periode des Fremdsprachenerwerbs (nach Penfield, Roberts und Lenneberg), der zufolge aus neurophysiologischen Gründen Fremdsprachen im postpubertären Alter nur mit starken Einschränkungen erworben werden können. Die mannigfaltigen Relativierungen dieser Hypothese werden unter drei Aspekten (neurophysiologische, affektive und kognitive Faktoren) kritisch hinterfragt. Daraus werden didaktische Schlussfolgerungen hinsichtlich unterschiedlicher Problemlösungsstrategien der Lerner gezogen.
Heinrich-Heine-Universität, Studiengebiet Deutsch als Fremdsprache, Düsseldorf 1999, 185 S., 28,00 DM (Düsseldorfer Unterrichtsmaterialien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache)
Multicon Verlag, Schöneiche 1998, 194 S., 24,00 DM
Peter Lang Verlag, Frankfurt a. M. u. a. 1998, 153 S., 54,00 DM (Europäische Hochschulschriften. Reihe 21: Linguistik, 201)
Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1997, 197 S., 44,00 DM (Sprache- Literatur und Geschichte, 14)
Gunter Narr Verlag, Tübingen 1998, 281 S., 96,00 DM (Language development, 24) / Stauffenburg Verlag, Tübingen 1999, 235 S., 96,00 DM (Studien zur deutschen Grammatik, 59)
Gunter Narr Verlag, Tübingen 1997, 247 S., 86,00 DM (Language Development, 20)
Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 1998, 150 S., 24,00 DM (Perspektiven Deutsch als Fremdsprache, 1 0)
Cornelsen Verlag, Berlin 1997, 352 S., 29,80 DM
Wydawnictwo Uniwersytetu Slqskiego, Katowice 1998, 140 S.
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