DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1982.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 1982 |
Veröffentlicht: | 1982-11-01 |
Es wird die Auffassung vertreten, daß historische Grammatik im Fach Deutsch als Fremdsprache ihren festen Platz haben muß, weil 1. der Sprachwandel vor unseren Augen stattfindet und 2. durch diachrone Betrachtung das grammatische System der Gegenwart besser durchschaubar wird. Wenn das pragmatisch orientierte Unterrichtsprogramm auf jeden Grammatikunterricht verzichtet, dann bleibt die Einbeziehung der historischen Komponente in den Unterricht im Bereich der Utopie. Wenn jedoch der Grammatikunterricht eine sinnvoll eingebaute Hilfsdisziplin des praktischen FU wird, dann dürfen die historischen Hinweise dabei nicht fehlen.
Die spezifische Fähigkeit der deutschen Verben, mit den Präfixen durch-, über-, um- und unter- zwei paradigmatische Systeme zu bilden, wird im Sprachunterricht für Ausländer seit jeher mit Regeln erklärt, die das formale Verhalten der genannten Verben nach bestimmten Eigenschaften (Akzentuierung, Rektion, semantische Merkmale u. a. m.) vorhersagen. Im Beitrag wird versucht, diese Regeln zu präzisieren, indem ein quantitatives Verfahren vorgeschlagen wird, mit dem die einzelnen Merkmale auf ihren Informationswert geprüft und in die Regel einbezogen werden.
Die Negationsverstärkung besteht in der Realisierung der kommunikativ-pragmatischen Funktionen. Dazu gehören: Bestätigung des positiven Wahrheitswertes der negativen Aussage, Akzentuierung und Aufdrängung des Sprecherstandpunktes zur Herstellung der vollen kommunikativen
Übereinstimmung zwischen Sprecher und Hörer, präsummierte Einbeziehung des Gesprächspartners, Ausdruck der subjektiven Einstellung zum negativen Sachverhalt, Erhöhung der sprachlichen Wirksamkeit der negativen Aussagen. Es konnten bestimmte Typen von Negationsausdrücken ermittelt werden, denen pragmatische Aufgaben zukommen.
Bei der Realisierung von verschiedenen Fügungen spielt die semantische Verträglichkeit in nicht wenigen Fällen die Hauptrolle. Dieser Gedanke wird am Material der Satzgefüge mit finalen Nebensätzen veranschaulicht. Der Beitrag enthält Beobachtungen über die Möglichkeit des Anschlusses von Finalsätzen an verschiedene als Hauptsatz fungierende Modelle oder Modifikationen von Modellen und gelangt zur näheren Bestimmung von Vorkommensbedingungen.
Die Beschreibung der Regularitäten für die Verwendung der genannten sprachlichen Erscheinungen erfolgt auf syntaktischer und semantischer Ebene. Einerseits werden verschiedene syntaktische Strukturen angenommen, zum anderen wird im Matrixsatz eine Auswahl von Verben mehrerer semantischer Teilklassen eingesetzt. Die Untersuchungsergebnisse lassen erkennen, daß die Verwendung der einen oder anderen Passivkonstruktion im Konstitnentensatz maßgeblich von der Semantik der Verben im Matrixsatz beeinflußt wird.
Es zeigt sich, daß im geschriebenen Text als Produkt des „Prozesses der Fixierung einer Denkaufgabe für den Empfänger“ nicht nur eine kognitive Aufgabe kodiert wird, sondern auch der Schlüssel zu ihrer Lösung, denn das Hauptziel des Textproduzenten ist es ja, adäquat verstanden zu werden. Derartige Schlüssel sind die verschiedenen Indikatoren der innertextuellen Anschaulichkeit, sie prägen maßgeblich die „Textkontur“.
Vf. versucht, die Erscheinungsformen der externen und internen Interferenz im lexikalisch-semantischen Bereich zu klassifizieren. Innerhalb der externen Interferenz werden unterschieden: 1. Übertragung einer der Bedeutungen eines polysemen muttersprachlichen Wortes auf eines der entsprechenden Wörter in der Fremdsprache; 2. Übersetzung der Wörter und Wendungen aus der Mutter- in die Fremdsprache. Innerhalb der internen Interferenz: 1. Unterschiedsloser Gebrauch zweier fremdsprachlicher Wörter mit ähnlicher, aber nicht identischer Bedeutung, 2. Verwechslung zweier phonetisch ähnlicher Wörter, 3. Wirkung struktureller Analogie.
Da die aktuelle Tempusbedeutung nur selten allein durch die Verbform bezeichnet wird, sollte die Vermittlung der Tempora in zweierlei Hinsicht verändert werden: 1. Einbeziehung solcher temporaler Ausdrucksmittel wie der Temporaladverbien, die die Tempusbedeutung mitbestimmen; 2. Entwicklung der Fähigkeit, Tempusbedeutungen aus dem Satzkontext zu erschließen.
Der Beitrag untersucht das Lesen und Übersetzen deutschsprachiger Literatur im Fern- und Abendstudium mit Hilfe des Fernsehens. Das Fernsehen wird als wirksames Mittel zur teilweisen Überwindung der räumlichen Trennung von Lehrendem und Lernendem im Fernuntenicht betrachtet. Anhand zahlreicher Beispiele aus einem vom Nordwestlichen Polytechnischen Institut und dem Leningrader Fernsehstudio gemeinsam erarbeiteten und inzwischen mehrmals ausgestrahlten Fernsehkurs wird im Beitrag gezeigt, welche Möglichkeiten das Lehrfernsehen für das Erlernen des Lesens und Übersetzens eröffnet.
Ich möchte mich einem praktischen Anwendungsbereich der LK zuwenden: der lk. Komponente im Lehrbuch. Meine Ausführungen sind Teil einer Konzeption für ein Hochschullehrbuch für ausländische Germanistik- und Deutschlehrerstudenten, das von Fremdsprachenmethodikern und Sprachlehrern aus Berlin und Jena erarbeitet wird.
In dieser Zeitschrift sind verschiedentlich Beiträge zur Entwicklung des fremdsprachigen Diskussionsvermögens veröffentlicht worden. Trotz vielfältiger Bemühungen, die fremdsprachige Diskussion methodisch zu durchdringen, fehlt es jedoch an ausreichendem Lehr- und Lernmaterial. Das Buch „Wir diskutieren", erarbeitet von R. Günter, E. Kirsch und M. Löschmann (Leiter), will mithelfen, diese Lücke zu schließen.
Die MAPRJaL veranstaltete im Aufträge der UNESCO vom 24. 1. bis 30. 1. 1982 am Puschkin-Institut eine Internationale Konferenz (Leitung: A. A. Leont'ev) zu grundsätzlichen Voraussetzungen, Zielen, Methoden und Mitteln des FU, vor allem im Bereich des Erwachsenenunterrichts und seiner psychologischen Fundierung.
In der Zeit vom 1. bis 5. Juni 1982 fand auf Schloß Štiřin, unweit von Prag, die IX. Tagung der Bilateralen Germanistenkommission (BGK) statt, die sich diesmal mit Theorie, Methoden und Zielen des FU beschäftigte. Zu den Teilnehmern der Konferenz gehörten vor allem Hochschulgermanisten und -lehrer; vertreten waren darüber hinaus das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR und das Kultur- und Informationszentrum der DDR in Prag.
Im Gegensatz zu strukturalistischen Auffassungen, daß die Sprache ausschließlich aus synchronischer Sicht und von der Form her zu betrachten ist, sind die Verfasser des Sammelbandes „Kommunikativfunktionale Sprachbetrachtung als theoretische Grundlage für den Fremdsprachenunterricht“ in Anlehnung an W. Schmidt, H. Harnisch u. a. bemüht, in ihren Untersuchungen möglichst exakte Methoden der wissenschaftlichen Erfassung von sprachlichen Inhalten anzuwenden und sowohl die formalen als auch die funktionalen Komponenten der sprachlichen Kommunikation allseitig und komplex zu erfassen.
Das vorliegende „Kollegbuch“ des finnischen Germanisten T. – als Neubearbeitung einer finnischsprachigen Arbeit – stellt sich die Aufgabe, „dem deutschsprachigen Leser die Grundbegriffe der Dependenzgrammatik darzubieten und vom Verb ausgehend ein für mehrere Sprachen passendes Gerüst der Dependenzsyntax zu schaffen“. Dabei werden vor allem deutsche, in kontrastiver Weise aber auch andere (z. B. finnische, englische, französische) Beispiele herangezogen.
Dieses Buch bietet eine ausführliche Darstellung des deutschen Substantivs, die eine Reihe von Ergebnissen der mehrjährigen Forschungsarbeit der Autorin enthält. Das Buch ist primär für Studenten der Institute und Fakultäten für Fremdsprachen bestimmt und am Lehrprogramm orientiert.
Das neue Lehrwerk ist eine sehr gute Weiterentwicklung der seit 1959 vom Herder-Institut unter gleichem Titel herausgegebenen Lehrbücher für Anfänger in der deutschen Sprache. Zu den Teilbänden 1a und 1b gehören der Schlüssel, phonetische Übungen, Unterrichtshilfen für den Lehrer, Sprechplatten und Tonbänder sowie eine Dia-Reihe mit 100 Bildern. Das Lehrwerk setzt sich die Entwicklung der Hauptsprachtätigkeiten Sprechen, Lesen, Hören (obwohl letzteres in den allgemeinen Hinweisen nicht besonders betont wird) und Schreiben zum Ziel.
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