DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1981.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1981 |
Veröffentlicht: | 1981-07-01 |
Das Jahr 1981 ist für die Mitarbeiter des Herder-Instituts ein dreifaches Jubiläum: Vor 30 Jahren begann an der Leipziger Universität und damit in der Deutschen Demokratischen Republik das Ausländerstudium unter antifaschistisch-demokratischen, später sozialistischen Bedingungen; vor 25 Jahren wurde das Institut für Ausländerstudium an der Karl-Marx-Universität gegründet, dem schließlich vor 20 Jahren der verpflichtende Name Herder-Institut verliehen wurde. Grund genug also, den geschichtlichen Anfängen erneut nachzugehen und die Entwicklung dieser in ihrer Art in der DDR einzigartigen Institution und damit eines wesentlichen Teils des Ausländerstudiums zu verfolgen, zumal längst noch nicht alle Seiten der Institutsgeschichte umfassend und zusammenhängend erforscht sind.
Das Jubiläum des Ausländerstudiums in der DDR und des Herder-Instituts ist Anlaß genug, einen Rückblick auf die Entwicklung der Forschung am Herder-Institut zu werfen (auch wenn die Forschungsabteilung des Herder-Instituts erst 1967 in der heutigen Form gegründet wurde, also noch nicht auf die gleiche lange Tradition wie die Lehrabteilung des Herder-Instituts zurückblicken kann).
Schon seit Jahrzehnten sind der FU und das Studium fremder Sprachen mit der Vermittlung und dem Erwerb von Wissen über das jeweilige „Land“ des fremden Sprachträgers verbunden. In Deutschland beispielsweise wurden nach der Jahrhundertwende „landeskundliche“ bzw. „landeskundlich“ affine Lehrveranstaltungen wahlobligatorisch oder obligatorisch in die Studiengänge für Fremdsprachenlehrer eingebaut. Im Ergebnis dieser Entwicklung verfügten die Fremdsprachenlehrer und Sprach- bzw. Literaturwissenschaftler fremder Sprachen und Literaturen im allgemeinen über ein weit umfassenderes Bild des „Landes“, in dem die von ihnen studierte Fremdsprache National- oder Verkehrssprache war, als die meisten ihrer Mitbürger.
Es ist erkenntnistheoretisch, psychologisch und linguistisch gesichert, daß sich in der Wortwahl, die der Verfasser eines Textes bei der Benennung der im Text erwähnten Objekte trifft, auch Beziehungen des Textproduzenten zu diesen referentiellen „Größen“ reflektieren. In der linguistischen sowie mutter- und fremdsprachenmethodischen Literatur werden als solche Beziehungen häufig nur Wertungsbeziehungen gesehen: So gilt die Bezeichnung von Objekten (bzw. Sachverhalten) mit Wörtern wie Bande, Rassist, kriegslüstern, ermorden als Ausdruck negativen Wertens, die Verwendung von Lexemen wie Befreiungsbewegung, Bruderbund, friedliebend als Ausdruck positiven Wertens.
Fähigkeiten im Führen von Gesprächen verschiedenster Art widerspiegeln sich generell in den Zielkonzeptionen des FU verschiedener Stufen. In der fremdsprachenmethodischen Literatur zeichnen sich in den Diskussionen als Schwerpunkt Probleme der Steuerung der Gespräche und die planmäßige Entwicklung verschiedener Könnensdispositionen ab. Solche Könnensdispositionen sind in DaF unter anderem von Pohl für die Gesprächsführung selbst, von Hellmich für das monologische Sprechen und von Desselmann im Hinblick auf die Umsetzung des Generierungsmodells von Leontev dargestellt worden.
Das sprunghaft gestiegene Bedürfnis, den Sprachunterricht für Fortgeschrittene, darunter den für künftige Fremdsprachenlehrer, zu effektivieren und zu rationalisieren, um den gewachsenen Anforderungen an das sprachpraktische Können der Studenten gerecht werden zu können, hat zu einer ganzen Reihe von Überlegungen und Untersuchungen für diese spezifische Form des Sprachunterrichts geführt.
Landeskunde und Landeskunde-Diskussionen basieren in der DDR wie in der BRD auf Traditionen, die ein knappes Jahrhundert, also die Zeit seit der Herausbildung des Imperialismus in Deutschland, umfassen.
Die vorliegende Veröffentlichung ist auch für den in der Fremdsprachenausbildung tätigen Landeskundler ein wichtiges Arbeitsmittel: Es stellt viele Fakten bereit, verdeutlicht Zusammenhänge und ermöglicht wesentliche Erkenntnisse auf einem Teilgebiet der gesellschaftlichen Entwicklung.
Herr W. B. aus Siegen/BRD schrieb kürzlich dem VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig, daß er die „Übungen zu Schwerpunkten der deutschen Grammatik“ des gleichen Verlags (1. Auflage 1976, 3. Auflage 1980) gut gebrauchen könne.
Das als Gemeinschaftsausgabe des Budapester Tankönyvkiad-Verlags und des Berliner Volk-und-Wissen-Verlags erschienene Wörterbuch soll als synchronisch angelegtes einsprachiges „Lernwörterbuch“ für den fremdsprachlichen Deutschunterricht den Grundwortschatz der deutschen Sprache darbieten.
Der vorliegende Band ist aus den Bedürfnissen des Hochschulunterrichts erwachsen, als Lehrbehelf zum Fach „Lexikologie“ gedacht und für Studenten höherer Semester sowie für Aspiranten bestimmt.
Der kommunikativ orientierte FU impliziert das Bemühen, die gesprochene Sprache zu lehren. Das vorliegende Büchlein will dazu für die deutsche Sprache als Fremdsprache einen Beitrag leisten. Es wendet sich an Deutschlernende der verschiedensten Ausbildungsstufen, ist aber vor allem geeignet für den Einsatz an allgemeinbildenden Schulen wie auch an weiterführenden Bildungseinrichtungen, sofern sie gesprochene Sprache in begrenztem Umfange vermitteln wollen. Drei Gründe seien dafür genannt:
Das Buch ist 1978 erschienen. Die 50000 Exemplare der ersten Auflage waren rasch vergriffen, so daß schon 1980 die zweite Auflage (40000 Exemplare) folgte. Daß innerhalb von zwei Jahren 90000 Exemplare eines Lehrbuches für das Selbststudium auf den Markt gekommen sind, zeugt nicht nur vom großen Interesse, das man in der Slowakischen Sozialistischen Republik (nur für diesen Teil der CSSR ist das Buch bestimmt, für die Tschechische Sozialistische Republik ist ein ähnliches Lehrbuch in Vorbereitung) der deutschen Sprache entgegenbringt. Die große Nachfrage nach einem Lehrbuch hängt oft – und in diesem Falle ganz bestimmt – mit seiner Qualität zusammen.
Der Verfasser legt eine semantische und syntaktische Analyse der Modalverben und Modalwörter im Deutschen und Polnischen vor. In die Untersuchungen werden auch bestimmte Konkurrenzformen einbezogen.
Das neue Germanistische Jahrbuch DDR – VRP enthält wie sein Vorgänger wiederum eine Reihe interessanter Arbeiten aus den verschiedenen germanistischen Disziplinen von Verfassern aus beiden Ländern.
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