Dem Leser wird bereits aufgefallen sein, dass wir dem Subjekt in Bezug auf die Verbvalenz wenig Bedeutung zumessen bzw. es meist nicht in die Valenznotierung mit aufnehmen, wie es in der Darstellung der Satzbaupläne (z. B. in den gängigen Valenzwörterbüchern) üblich ist. Vielmehr teilen wir den Satz, wie von Aristoteles bis Chomsky postuliert, zunächst in Subjekt und Prädikat (bzw. NP und VP) ein - eine binomische Beschreibung, der zuweilen der Status einer Universalie zugesprochen wird. Allerdings wird bei einer solchen Zweiteilung des Satzes in "Gegenstand der Rede" und "Aussage" nicht immer expliziert, ob bei der ersten Konstituente das syntaktische Subjekt (im Deutschen realisiert mit der nominativischen Nominalphrase) oder das pragmatische "Subjekt" (Satzthema) gemeint ist. Auch die kognitive Grammatik (vgl. Langacker 1986) spricht von "trajector" und "landmark" und postuliert aufgrund dessen eine Asymmetrie zwischen Subjekt und Objekt: A = B und B = A beziehen sich zwar auf die gleiche Wirklichkeit, stellen aber zwei verschiedene Prädikationen dar.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2001.02.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2001 |
Veröffentlicht: | 2001-06-01 |
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