Wer von Bildungssprache (im Singular) handelt, unterstellt damit, dass es einen einzelsprachlich abgrenzbaren Funktionsbereich von Sprache gibt, der als solcher ein konstitutiver Teil von Bildungsprozessen ist und der in Bildungsinstitutionen als Lernmedium genutzt wird. Er ist für Schüler(innen) zunächst weitgehend neu und unvertraut, bereitet vielen anhaltend Schwierigkeiten – und bleibt für zu viele auch bis zum Verlassen der Schulen in Teilen fremd. Letzteres darf als eine Erkenntnis aus den großen Schulleistungsstudien gelten und trug zum öffentlichkeitswirksam inszenierten PISA-Schock bei. „Deutsch als fremde Bildungssprache“ – so der Titel des hier zu besprechenden Bandes, der auf eine Tagung des Leipziger Instituts für Testforschung und Testentwicklung, des Herder-Instituts und des Sprachenzentrums der Universität Leipzig zurückgeht – lässt sich also nicht allein auf den Kontext des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache beziehen. Zwar kommen zusätzliche Schwierigkeiten hinzu, wo in und neben der Schule auch die Alltagssprache noch zu lernen ist, aber umgekehrt können Erfahrungen mit literaler und formaler Bildung in anderen Sprachen die Fremdheit einer neu zu lernenden Bildungssprache auch mildern, weil ihre Funktionsweise dann in Teilen bereits vertraut ist (man denke an die Diskussion um BICS und CALP).
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2018.04.09 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 2198-2430 |
| Ausgabe / Jahr: | 4 / 2018 |
| Veröffentlicht: | 2018-12-14 |
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