Das Problem der Interferenzerscheinungen, um die es hier gehen soll, ist gegenwärtig wohl immer noch eines der brennendsten Probleme des Fremdsprachenunterrichts (FSU), besonders auffallend unter der Bedingung, daß man es mit Lernenden zu tun hat. Interferenz beruht darauf, daß der Lernende gewisse seiner Muttersprache (MS) immanente Gesetze, deren er sich nicht bewußt zu sein braucht, in der Fremd- oder Zweitsprache (FS) zur Geltung bringt, was zu Fehlbildungen auf verschiedenen Ebenen der FS führen kann, aber nicht muß. Verstärkt wird diese potentielle Interferenz im Sinne von möglichen Fehlleistungen noch dadurch, daß die Lernenden eines Klassen- oder Gruppenverbandes gleicher MS sich hinsichtlich des positiven (Transfer-) als auch des negativen (Interferenz-)Einflusses stützen, der Lehrer die zu lehrende Sprache aber in der Regel auch nur als FS beherrscht und, wenn auch auf graduell höherer Stufe der Beherrschung, gleichen Bedingungen unterliegt. Vermittelt er aber seine MS als FS, so hat er oft keine bzw. keine genügend enge Beziehung zur MS des Lernenden, hat er sie, dann ist sie für ihn FS, so daß er typische Interferenzfehler, zumindest in der ersten Zeit seines Unterrichtsauftrages, oft nur als zufällige Fehler vermerkt, ohne sich ihrer Bekämpfung in richtiger Weise zuwenden zu können.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.1976.01.04 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 2198-2430 |
| Ausgabe / Jahr: | 1 / 1976 |
| Veröffentlicht: | 1976-01-01 |
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