Die Diskussionen um die Rolle literarischer Texte im Fremdsprachenunterricht, die in den 80er-Jahren geführt wurden, sind heute merklich abgeflaut. Die Euphorie der Gründungsphase etwa der interkulturellen Germanistik, als man in der Beschäftigung mit der deutschsprachigen als einer fremden Literatur noch den Königsweg zu einem "Wechseltausch der Kulturen" (Wierlacher) sehen wollte, hat heute einer gewissen Nüchternheit Platz gemacht, die aber der Sache durchaus zugute kommt. So hat sich Edmondson schon 1991 auf dem 14. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung mit guten Argumenten dagegen ausgesprochen, der Literatur im Fremdsprachenunterricht eine Art Sonderstatus zuzusprechen (vgl. Edmondson 1993). Dem wird zwar gelegentlich unter Hinweis auf die spezifisch ästhetische Qualität literarischer Texte widersprochen (vgl. z. B. Runfeld 1993; Bredella 1996), Edmondsons nüchternere Einschätzung hat aber den Vorzug, dass sie aus einer konsequent lernerorientierten Perspektive heraus entwickelt wird, wohingegen die Gegenposition eher vom Text und damit vom Gegenstand von Lehr- und Lernprozessen her argumentiert.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2001.02.07 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 2198-2430 |
| Ausgabe / Jahr: | 2 / 2001 |
| Veröffentlicht: | 2001-06-01 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
