Für die meisten Lehrer und Schüler stellen die neuen Lerntechnologien und Medien eine sehr willkommene Abwechslung im Unterrichtsalltag dar. Und das kann natürlich ganz unterschiedliche Gründe haben: Man denke nur an die Exotik fremder Kulturen und Wissenschaften, die in früheren Schultagen per 16-mm-Film in die Klassenzimmer gebracht wurden und häufig nicht nur faszinierende Dinge darstellten, sondern auch den Lehrern weniger Unterrichtsvorbereitung und den Schülern weniger Lernstress bescherten. Oder man denke an die Aufregung, die "Medien-Hysterie", die die Informationsflut per Internet verursacht hat. Zumindest in Nordamerika, wo sie ja entstanden ist, ist diese "Mediahype" mit dem Glauben verbunden, allein durch den Zugang zu Informationsbergen seien forthin jegliche Bildungsprobleme der Menschheit gelöst. Geradezu medienbesessen ist aber besonders auch der Sprachlehr- und -lernbereich. Hier herrscht seit langem schon die unerschütterliche Hoffnung, die Technologie könne den mühsamen Prozess des Sprachenlernens im Handumdrehen (genauer: mit dem Umdrehen einer Kassette oder dem Aufsetzen einer "Lernbrille") mühelos lösen. Eine Menge Hoffnung und eine gehörige Portion Glauben haften also an dieser Technologie. Die Praxis der medialen Anwendungen im Fremdsprachenunterricht ist demnach bisher auch weitgehend eher von hoffnungsvollen Ad-hoc-Lösungen rühriger Lehrkräfte und von hoffnungslosen kommerziellen Interessen der Sprachlehrindustrie geprägt denn von linguistischer, psychelinguistischer oder didaktischer Forschung informiert. Nun ist es aber tatsächlich so, dass es recht wenige Informationen über spezifische Aspekte und Wirkungen der Medien auf den Wissenserwerb allgemein und den Spracherwerb im Besonderen gibt. Zurückhaltung scheint daher zunächst angebracht.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2000.03.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-09-01 |
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