Ein nicht nur im spanischsprachigen Raum häufig angeführtes Argument zur Verdeutlichung des hohen Schwierigkeitsgrades der deutschen Sprache betrifft das Genus. Durch seine große Genusvielfalt (drei Genera!) sei, so heißt es, das Deutsche viel komplizierter als andere Sprachen. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass der Erwerb der Genuszuordnungen der Nomen im DaF-Lernprozess häufig mit Schwierigkeiten verbunden ist, was wohl insbesondere auf die zumindest im DaF-Kontext eher geringe Relevanz der morphophonologischen Genushinweise im Deutschen zurückzuführen ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es sich um ein unüberwindbares Hindernis im Lernprozess handeln muss. Das Thema des Genuserwerbs hat in der wissenschaftlichen Debatte u. a. deshalb großes Interesse geweckt, weil die diesbezüglichen Meinungen der Autoren weit auseinander liegen. Während manche davon ausgehen, dass dem Problem eine zu große Bedeutung beigemessen werde, sehen andere in einem zuverlässigen Genuswissen eine grundlegende Voraussetzung nicht nur für den korrekten Sprachgebrauch (nahezu jede zielsprachenkonforme sprachliche Äußerung gründet auf Artikel-, Pronominal- oder Adjektivkongruenz), sondern auch – und vor allem – eine nicht zu unterschätzende Hilfe für den lexikalischen (mentalen) Zugriff auf das Zielnomen und damit allgemein für den Sprachverarbeitungsprozess (vgl. Menzel 2003: 233).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2009.01.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-02-01 |
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