In der Forschung über die Geschichte des Fremdsprachenlernens – und darin nimmt die Geschichte des Deutschen (Dt.) als Fremdsprache eine wichtige Stellung ein – gilt als gesicherte Erkenntnis, dass es Fernkaufleute waren, die im 14. Jh. in ganz Europa damit begannen, andere Volkssprachen als Fremdsprachen zu lernen und zu verwenden (vgl. Glück 2002: 84ff.). Die Stellung des Lateinischen (Lat.) als Lingua franca Europas war dadurch allerdings noch lange nicht bedroht: Bis ins 18. Jh. Füllte es noch wesentliche soziale Domänen aus (vgl. Fuhrmann 2001). Der auf dem Lat. Beruhende „Lehrplan des Abendlandes“ blieb in Kraft (vgl. Glück 2002 passim). Die Fernkaufleute waren jedoch nicht die einzige soziale Gruppe, die sich schon früh fremden Volkssprachen zuwandte. Denn es gab Mitglieder einer anderen, wenn auch sehr kleinen sozialen Schicht, die im Spätmittelalter mit dem Lernen von Volkssprachen begannen: der jugendliche Hochadel beiderlei Geschlechts (vgl. Glück 2002: 102ff.). Pausch vermutet sogar, dass in Mitteleuropa „der Bedarf an handfesten volkssprachigen Vokabularen an der soziologischen Spitze gelegentlich sogar früher als im merkantilen Bereich bestanden haben könnte“ (71).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2007.03.13 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-08-01 |
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