Der verstärkte und weitgehend unkontrollierte Zuzug einer großen Zahl von Geflüchteten in die deutschsprachigen Länder im Sommer 2015 war und ist nicht nur für Politik, Verwaltung und Hilfsorganisationen, sondern auch für die Bildungsinstitutionen und nicht zuletzt auch für die Wissenschaft Deutsch als Fremd- und Zweitsprache eine enorme Herausforderung. Auch vorher schon umstrittene Modelle von schulischer und sprachlicher ‚Integration‘ von zugewanderten Kindern und Jugendlichen gerieten unter Druck, und vor allem die große Zahl so genannter Seiteneinsteiger ohne Kenntnisse in der Landessprache in die bestehenden Bildungssysteme erwies sich als nur schwer zu lösendes Problem. Zugleich intensivierte sich der gesellschaftliche Diskurs über die Frage, inwieweit Zugewanderte insbesondere aus ‚islamisch‘ geprägten Ländern angesichts ihrer ‚kulturellen‘ Traditionen überhaupt in einer von freiheitlich-demokratischen ‚Werten‘ geprägten Umgebung integrierbar seien und ob hier nicht eine intensive ‚Wertevermittlung‘ Voraussetzung jeder erfolgreichen Integration sein müsse.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2022.01.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-03-11 |
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