Es existiert eine Korrespondenz zwischen der Komplexität des Kommunikations- und Denkwerkzeugs Sprache und der des sozialen Systems, das sich ihrer bedient und das sich in ihr reflektiert. Diese Korrespondenz von Sprache bzw. Sprachverwendung und sozialem System unterscheidet Sprache als Forschungsgegenstand ganz grundsätzlich von allen anderen geistes- und naturwissenschaftlichen Phänomenen, deren soziale Komponente nie so spiegelbildlich umfassend abgebildet wird wie die von Sprache. Wenn man akzeptiert, dass Sprachfähigkeit das eigentliche Menschsein ausmacht, dann folgt daraus zwangsläufig, dass die Wissenschaft über dieses Phänomen eine Schlüsselstellung für Wissenschaft überhaupt einnehmen muss. Heute zeigt sich, dass die Phase der Industriegesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts immer deutlicher in die der Informationsgesellschaft übergeht, in der Informationstechnik und -technologie, Kommunikationswissenschaft und -technologie, Verfahren der technologischen Steuerung über Spracheingabe und letztlich ein umfassendes Design künstlicher Intelligenz als modellhafte Abstraktion menschlicher Intelligenz im Mittelpunkt stehen. Der Erforschung der Ontogenese von Sprachfähigkeit – wie in gewisser Hinsicht auch ihrer Phylogenese – muss im vorliegenden Zusammenhang eine wachsende Bedeutung zuerkannt werden.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2002.01.03 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 2198-2430 |
| Ausgabe / Jahr: | 1 / 2002 |
| Veröffentlicht: | 2002-02-01 |
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