Die Forderung, dass die gesprochene Sprache zum DaF-Unterricht gehören solle, scheint auf den ersten Blick völlig absurd. Wer kennt sie nicht, die Sätze, mit denen junge Männer schon in den Lehrwerken der didaktischen Frühzeit den Dialog miteinander suchen? „Guten Tag, mein Name ist Max Meier. Ich wohne in Mainz.“ – „Guten Tag, ich heiße Kurt Kruse und arbeite in Köln.“ Spätestens seit der sogenannten „kommunikativen Wende“ der Fremdsprachendidaktik, die in den 1970er Jahren der „pragmatischen Wende“ der Sprachwissenschaft folgte, steht beim Erwerb von Sprache deren Funktion im Vordergrund: Sie ist eine Handlung – griechisch „prâxis“ –, mit der sich in bestimmten Situationen bestimmte Ziele verfolgen lassen. Folgerichtig ist das Gros der DaF-Lehrwerke seitdem nach Sprechhandlungskompetenzen eingeteilt, die es den Lernern zu vermitteln gilt, mit Max und Kurt etwa „jemanden begrüßen“ und „sich mit Namen vorstellen“ (vgl. etwa „Schritte 1“: 10 f. oder „Aussichten A1“: 11). Daran, dass dieses vorwiegend mündliche Kompetenzen sind, besteht kein Zweifel. Wie also kann Bernd Sieberg mit seinem Studien- und Übungsbuch zur mündlichen Kommunikation (Julius Groos Verlag, Tübingen 2013, 289 S., 29,90 €) eine „Lücke“ in der Reihe der DaF-Lehrwerke schließen?
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2014.02.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-06-16 |
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