Aspektuale und temporale Interpretation gehören zu den anerkannt schwierigen Aufgaben bei der Verarbeitung fremdsprachlichen Inputs. Vielfach bezeugt ist die hohe Hürde beim Erlernen einer Aspektsprache durch Lerner, deren Erstsprache (L1) aspektuale Bedeutungen nicht grammatisch kodiert. Aspektuale Bedeutungen im Sinne von Sehweisen in Bezug auf eine sprachlich beschriebene Situation gelten jedoch als universell gegeben. Das heißt, auch Lerner des Deutschen, das keinen am Verb markierten grammatischen Aspekt kennt, müssen sich der Lernaufgabe stellen, die Konturen, mit denen ein Sprecher eine Situation im sprachlichen Kontext repräsentieren will, zu erschließen. Dazu zählt zum einen, dass ein Sprecher ein Geschehen als entweder abgeschlossen oder andauernd aufgefasst wissen will, was den Belegungen des Aspektpaares perfektiv/imperfektiv entspricht. Zum anderen fallen unter die aspektuale Bedeutung a) die Eigenschaft der Telizität, die sich auf das Vorhandensein oder Fehlen eines im Verb bzw. der Prädikatsgruppe kodierten inhärenten Grenzpunktes bezieht, und b) die Zuordnung zu Zuständen oder Aktivitäten, die einer Geschehensstruktur ohne inhärente Begrenzung entsprechen. Die Phänomene a) und b) werden in der Literatur unter Aktionsart, lexikalischer Aspekt oder Situationstyp abgehandelt.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2003.03.04 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 2198-2430 |
| Ausgabe / Jahr: | 3 / 2003 |
| Veröffentlicht: | 2003-08-01 |
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