In seinem Eröffnungsartikel zum Thema Inlandsgermanistik (IG) vs. Auslandsgermanistik (AG) stellt Sitta (2004) die – in seiner Sicht rhetorische – Frage, ob die Unterscheidung zwischen IG und AG einen Sinn habe. Eine große Mehrzahl von Betroffenen im Ausland würde diese Frage gewiss ohne Zögern mit Ja beantworten. Die japanische Germanistin in Tokio oder ihr senegalesischer Kollege in Dakar werden sich über Sinn oder Unsinn einer solchen Unterscheidung kaum den Kopf zerbrechen, zu evident ist ihre Legitimität. Dass an einem germanistischen Institut in Sidney oder Sofia in Lehre und Forschung vieles anders ist als in Bonn oder Bern, ergibt sich allein schon daraus, dass die Studierenden oft zu Beginn ihres Studiums wenig oder gar nicht Deutsch können, dass sie in anderen kulturellen Verhältnissen aufgewachsen sind, eine andere schulische und dann auch universitäre „Sozialisierung“ genossen haben und folglich andere Erwartungen an ein Germanistikstudium herantragen als ihre deutschsprachigen Kommilitonen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2005.04.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-11-01 |
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